Verbraucherinnen und Verbraucher dürfen laut Gesetz in Zukunft Solarmodule mit einer höheren Leistung an ihrem Balkon oder im Garten installieren. Die sogenannten Balkonkraftwerke können bis zu 2 Kilowatt leisten, wobei die Wechselrichter bis zu 800 Watt in die Steckdose einspeisen können. Doch stellt sich die Frage, wann sich eine solche Installation wirklich lohnt.
Die Verbraucherzentrale NRW hat die Rentabilität eines Steckersolargeräts an einem fiktiven Dreipersonenhaushalt untersucht. Bei einer Leistung von 800 Watt, optimaler Montage am Südbalkon und verschattungsfreier Positionierung könnte das Gerät etwa 560 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen. Von diesem Betrag könnten Verbraucher laut Experten jedoch nur etwa 350 Kilowattstunden direkt nutzen. Der Rest würde kostenlos ins Netz eingespeist.
Bei einem angenommenen Strompreis von 35 Cent pro Kilowattstunde läge die Ersparnis durch den selbst produzierten Strom bei rund 122,50 Euro pro Jahr. Bei Anschaffungskosten von 500 bis 700 Euro könnte sich das Balkonkraftwerk somit innerhalb von vier bis sechs Jahren amortisieren. Die Wirtschaftlichkeit solcher Geräte hängt jedoch von verschiedenen Faktoren wie den Anschaffungskosten, der Ausrichtung des Moduls und dem aktuellen Strompreis des Versorgers ab.
Experten raten dazu, die Modulleistung in Abhängigkeit des eigenen Stromverbrauchs zu wählen, da eine höhere Leistung nicht immer zu einer größeren Ersparnis führt. Ein Batteriespeicher kann den Eigenverbrauch leicht erhöhen, aber der finanzielle Nutzen dieser Aufrüstung ist begrenzt. Laut Thorsten Storck von Verivox rentieren sich Balkonkraftwerke auch dann, wenn nicht alle Idealbedingungen erreicht werden. Die CO2-Einsparungen und das Potenzial zur Reduzierung des eigenen ökologischen Fußabdrucks sind weitere positive Aspekte solcher Solarkraftwerke.