Die Inflationsrate in Deutschland betrug im April 2,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden aufgrund einer ersten Schätzung bekannt gab. Gegenüber dem Vormonat blieb die Rate unverändert, während sie im Februar bei 2,5 Prozent lag. Die Preise für Haushaltsenergie sanken im Vergleich zum Vorjahr, was sich positiv auf die Inflationsrate auswirkte.
Aufgrund des Konflikts im Nahen Osten stiegen jedoch die Ölpreise, was sich unter anderem an den Tankstellen bemerkbar machte. Benzin verteuerte sich um 2,4 Prozent und Diesel um 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Lebensmittel wie Molkereiprodukte und Eier wurden günstiger, während Obst und Fruchtsäfte teurer wurden.
Die Preisentwicklung bei Lebensmitteln wie Brot, Fleisch, und Gemüse variierte, wobei Orangensaft und Kekse deutlich teurer wurden. Der Anstieg der Mehrwertsteuer auf Speisen führte zu einer Verteuerung des Essens in Restaurants um 7,5 Prozent. Die zukünftige Entwicklung der Inflation bleibt unsicher, da Wettereffekte und andere Faktoren eine Rolle spielen können.
Die Bundesbank warnte vor einem möglichen Anstieg der Inflationsrate auf 3 Prozent im Mai. Dies könnte Auswirkungen auf die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) haben. Es wird erwartet, dass die EZB im Juni eine Zinssenkung vornehmen könnte, aber die weitere Entwicklung in Abhängigkeit von der US-amerikanischen Federal Reserve bleibt unklar. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat betont, dass die EZB unabhängig von der Fed agieren werde, während einige Mitglieder des EZB-Rats die Frage aufwerfen, ob sich die EZB tatsächlich von der Fed abkoppeln könne.