Politik

Die deutsche Arroganz: Warum es Zeit ist, bescheiden zu sein und zu lernen

Mehr Mut zur Veränderung: Warum Deutschland weniger Deutschsein sollte

Deutsche neigen angeblich zur Arroganz und halten sich für klüger als der Rest der Welt – so lautet zumindest das Klischee. Ein Beispiel dafür ist die Diskussion um den Fachkräftemangel: Während andere europäische Länder, wie Polen und Griechenland, mehr Stunden pro Woche arbeiten, scheinen viele Deutsche die Idee zu unterstützen, die Wirtschaft mit nur vier Arbeitstagen voranzubringen. Diese Vorstellung erscheint absurd angesichts der Produktivität anderer Nationen.

Ein weiteres Thema, bei dem Deutschland hinterherzuhinken scheint, ist die Sicherheitspolitik. Während Länder wie Polen und Finnland klare Positionen gegenüber Putin einnehmen, definiert Deutschland seine Abschreckungspolitik eher vage und reagiert zurückhaltend auf die Aggression des russischen Präsidenten, der deutlich gemacht hat, dass das Ziel seiner Politik die Zerstörung eines freien Europas ist. Diese Haltung könnte langfristig schwerwiegende Konsequenzen haben.

Auch im Bereich der Digitalisierung gibt es Nachholbedarf: Die Installierung von WLAN in deutschen Schulen gestaltet sich oft schwierig, ebenso wie die digitale Kommunikation zwischen Lehrern und Eltern. Ukrainische Kinder, die vor Konflikten geflohen sind, erhalten hingegen bereits ab 7 Uhr morgens digitalen Unterricht. Es scheint an der Zeit, dass Deutschland seine Arroganz ablegt und sich um Bescheidenheit und Lernbereitschaft bemüht, um nicht in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. Es ist an der Zeit, mutiger zu sein und sich als Teil eines größeren Europas zu verstehen.

Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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