Das Wirtschaftsministerium von Robert Habeck gerät aufgrund angeblich zurückgehaltener Informationen zum Atomausstieg in die Kritik. Energieexperte Volker Quaschning bezeichnet die Debatte als Ablenkung. Laut einem Bericht des Cicero wurde Fachleuten während der Energiekrise im Frühjahr 2022 wenig Beachtung geschenkt, und ihre Ansichten seien ignoriert worden. Es wurde behauptet, dass die Atomkraftwerke weiterbetrieben hätten werden können. Die Opposition fordert Habecks Rücktritt im Zuge der „Geheimpapiere“.
Volker Quaschning, Professor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, äußerte sich zur Diskussion über den Weiterbetrieb der Kernenergie. Er bezeichnete sie als unnötig und eine Ablenkung von wichtigen energie- und klimapolitischen Fragestellungen. Quaschning betonte, dass ein Weiterbetrieb technisch sinnlos sei und durch den Ausbau erneuerbarer Energien überflüssig geworden ist.
André Thess von der Universität Stuttgart unterstützt die Offenlegung der Dokumente zum Atomausstieg durch Cicero als wichtige Enthüllung. Er hält den Ausstieg aus der Kernenergie im April 2023 für schädlich in Bezug auf Zuverlässigkeit, Bezahlbarkeit und Umweltfreundlichkeit der deutschen Stromversorgung. Wirtschaftsweise Veronika Grimm bezeichnet das Nichtweiterleiten von Informationen an Habeck als bedenklich und betont die Wichtigkeit von Expertise aus verschiedenen Quellen.
Robert Habeck selbst bestreitet die Darstellung des Cicero und erklärt, dass alle Optionen, einschließlich einer etwaigen Laufzeitverlängerung, geprüft wurden. Laut Habeck war ein Weiterbetrieb der Atomkraftwerke nur theoretisch möglich, da die Betreiber über keine Ressourcen mehr verfügten. Es habe kein Diskussionsverbot gegeben.