In der Nähe der Grenze zu Frankreich liegt das Atomkraftwerk Cattenom, ein französisches Kernkraftwerk, das seit seiner Inbetriebnahme im Jahr 1986 mit zahlreichen meldepflichtigen Vorfällen konfrontiert war. Vor einem Jahr wurden Risse in Rohrleitungen entdeckt. Das Kraftwerk befindet sich nur etwa 20 Kilometer von der Grenze zu Rheinland-Pfalz entfernt, wodurch etwa 3200 Menschen in der unmittelbaren Umgebung und rund 990.000 Personen in einem Radius von 100 Kilometern von der Anlage betroffen sind.
Im Gegensatz zu Deutschland, wo die Atommeiler seit einem Jahr abgeschaltet sind, wird das AKW Cattenom weiterhin betrieben. Dies führt zu besonderen Sicherheitsmaßnahmen und Vorsichtsmaßnahmen für die Bevölkerung in der Umgebung. Die Evakuierungspläne und die Verteilung von Jodtabletten sind in verschiedenen Zonen um das Kraftwerk herum strukturiert. Im Falle eines Unfalls wurden Katastrophenschutzplanungen erarbeitet, die eine Evakuierung bis zu 25 Kilometern vorsehen.
Das Landesamt für Umwelt in Mainz verfügt über mobile Messdienste für den nuklearen Notfallschutz, darunter ein Mobiles Labor und ein Strahlenmessfahrzeug zur Durchführung von Messungen und Probenentnahmen. Zusätzlich werden spezielle Erkundungskraftwagen eingesetzt, um chemische, biologische, radiologische und nukleare Substanzen zu untersuchen. Insgesamt sind 18 Einheiten für diese Aufgaben vorgesehen, mit der Möglichkeit, bei Bedarf weitere Fahrzeuge aus anderen Bundesländern anzufordern.
Die Sicherheit und Überwachung des Atomkraftwerks Cattenom sind somit von großer Bedeutung, um mögliche Risiken und Gefahren im Falle von Pannen oder Unfällen zu minimieren und die Bevölkerung angemessen zu schützen. Die Zusammenarbeit zwischen den Behörden und Einsatzkräften in der Region ist entscheidend, um im Ernstfall schnell und effektiv reagieren zu können.