Die Grimme-Preisverleihung in Marl am Freitagabend war geprägt von ungewöhnlichen und unterhaltsamen Momenten. Moderatorin Siham El-Maimouni überraschte das Publikum, indem sie mitten in der Moderation ihre hohen Schuhe auszog und auf Strümpfen die Bühne verließ, um kurz darauf als Preisträgerin zurückzukehren. Diese Aktion sorgte für einen eleganten und humorvollen Sprecherwechsel, der die besondere Atmosphäre der Veranstaltung widerspiegelte.
Eine weitere ausgezeichnete Moderatorin war Sarah Bosetti, deren Show „Bosetti Late Night“ von der Jury für ihre dynamische und erfrischende Art gelobt wurde, klassische Late-Night-Formate zu durchbrechen. Neben Bosetti erhielt auch die Pilotfolge der Talkshow „Der letzte Drink mit Anna Dushime“ einen Grimme-Preis für die herausragende Leistung der schwarzen Journalistin bei der Interviewführung mit Roberto Blanco.
Ein weiterer Preisträger war der Arte-Film „Ukraine – Kriegstagebuch einer Kinderärztin“, der die Arbeit der Ärztin Vira Primakova in einem Kinderkrankenhaus in Lwiw begleitet. Dieser Film wurde von der Jury als wertvoller Beitrag zur Me-Too-Debatte anerkannt. Ebenfalls ausgezeichnet wurde der WDR-Film „Nichts, was uns passiert“, der sich mit dem Thema Vergewaltigung nach einer Party auseinandersetzt.
Die Produktion „Sam – Ein Sachse“ von Disney+ erhielt ebenfalls einen Grimme-Preis und setzte damit ein Zeichen gegen Rassismus. Die Serie basiert auf einem realen Fall und zeigt das Leben eines afrodeutschen Polizisten in Sachsen. Die Juroren lobten die Serie als erste große afrodeutsche Serie, die lange überfällig war und etwas schaffte, was bisher keine Fernsehredaktion umsetzen konnte.