Im Sorgerechtsstreit um die Kinder der Hamburger Familie Block steht der Vater aus Dänemark nun vor einem Strafprozess wegen des Vorwurfs der Entziehung Minderjähriger. Das Landgericht Hamburg hob einen Nichteröffnungsbeschluss des Amtsgerichts auf, nachdem die Staatsanwaltschaft Beschwerde gegen diesen eingelegt hatte. Dem Vater wird vorgeworfen, seine beiden Kinder nach einem Besuchswochenende im August 2021 nicht nach Hamburg zurückgebracht zu haben.
Christina Block, die Unternehmerin und Ex-Frau des Angeklagten, ist ebenfalls wegen des Verdachts der Entziehung Minderjähriger ins Visier der Ermittler geraten. Ein Vorfall in der Silvesternacht, bei dem die Kinder aus Dänemark nach Deutschland gebracht und später zurückgeführt wurden, steht im Fokus der Untersuchungen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Block und weitere Personen wegen des genannten Vorwurfs sowie anderer potenzieller Straftaten.
Bereits Anfang Januar fanden Durchsuchungen in Blocks Wohnhaus, dem Hotel Elysée der Block-House-Gruppe und der Firmenzentrale in Langenhorn statt. Im März gab es weitere Durchsuchungen an denselben Orten. Die Anwälte der Beschuldigten betonen die Unschuld ihrer Mandanten und streben einen Freispruch an. Sie sehen die Schutzmaßnahmen der Eltern für die Kinder als gerechtfertigt an und erwarten, dass die gegen die Mutter erhobenen Vorwürfe ebenfalls geprüft werden.
Es ist ein langwieriger Streit um das Sorgerecht entbrannt, bei dem die Kinder trotz vorläufiger gerichtlicher Entscheidungen ihren Lebensmittelpunkt in Dänemark gefunden haben. Die gerichtliche Zuständigkeit deutscher Gerichte wurde kürzlich infrage gestellt, da die Kinder bereits seit mehreren Jahren in Dänemark leben. Die Familienangelegenheit zieht zunehmend mediale Aufmerksamkeit auf sich und bleibt weiterhin Gegenstand rechtlicher Auseinandersetzungen.