Die Bürger der Stadt Kiel stecken derzeit in einem Verkehrschaos fest, das durch Bauarbeiten in der Werftstraße und am Theodor-Heuss-Ring verursacht wurde. Am Donnerstag steckten rund 30 Linienbusse allein auf der Helmholtzstraße in Gaarden fest, was zu Komplettausfällen und stundenlangen Verspätungen auf allen wichtigen Linien führte. Die Situation war so kritisch, dass Rettungsfahrzeuge nicht durchkamen und Handwerksfahrzeuge sowie Einkaufskunden zu ihren Zielen gelangen konnten. Die Verantwortlichen mussten sogar zusätzliches Personal einsetzen, um die Situation zu bewältigen.
Selbst am Freitag stockte der Verkehr weiterhin auf den wichtigsten Straßenachsen der Stadt. Straßen wie der Ostring, die Werftstraße, Karlstal, Schönberger Straße, und andere waren stark betroffen und wurden auf Google Maps tiefrot angezeigt. Die Vollsperrung der Werftstraße und die massive Verengung des Theodor-Heuss-Rings führten zu einem Verkehrsinfarkt in Kiel. Die Auswirkungen waren so gravierend, dass sogar eine Hochschwangere im Auto in Tränen ausbrach.
Der ADAC äußerte Kritik an der Stadt Kiel und ihrer Verkehrspolitik, die sich nun negativ auf die Bevölkerung auswirke. Trotz der Alternativlosigkeit der Sanierung des Theodor-Heuss-Rings gebe es aufgrund der Vielzahl an Sperrungen und Einengungen kaum Ausweichmöglichkeiten. Die unkoordinierte Baustellenplanung wurde ebenfalls stark beanstandet, da sie zu einer noch unglücklicheren Situation beitrug.
Die Busfahrer der KVG waren stark betroffen und konnten ihre Schichtzeiten nicht einhalten, was zu massiven Verspätungen von bis zu zwei Stunden führte. Die Mobilitätsdezernentin Alke Elisabeth Voß versuchte, Verständnis für die Situation zu wecken, indem sie erklärte, dass die Umbauarbeiten in der Werftstraße vom Bund gefördert werden und die Maßnahme noch in diesem Jahr abgeschlossen werden muss. Trotz der Unannehmlichkeiten sind die gleichzeitigen Bauarbeiten auf der Werftstraße und dem Theodor-Heuss-Ring leider unumgänglich.