Die Meinungen zur Cannabis-Freigabe im Rhein-Erft-Kreis sind gespalten, da viele Cannabis-Clubs entstehen oder sich darauf vorbereiten. Der Brühler Cannabisclub (CCC-Brühl) ist bereits gegründet und plant, ab dem 1. Juli 2024 aktiv zu werden. Der Dachverband deutscher Cannabis Social Clubs (CSC) vertritt die Interessen der Clubs gegenüber Politik und Medien. Vereinsmitglied Janni (27) unterstützt die Freigabe, schlägt jedoch vor, dass sie erst ab 21 Jahren gelten sollte, da der menschliche Körper zu diesem Zeitpunkt vollständiger entwickelt ist.
Der CCC-Brühl legt Wert darauf, dass Vereinsmitglieder aktiv am Anbau, der Vergabe und der Prävention teilnehmen. Der Vorsitzende erinnert sich an die Zeit seines eigenen Konsums und betont die Wichtigkeit von Aufklärungskampagnen. Er drängt darauf, dass mit der Freigabe auch qualitativ hochwertiges Cannabis verfügbar wird, um den Schwarzmarkt einzuschränken und potenziell Kriminelle aus der Gleichung zu entfernen.
Experten und Behörden äußern Bedenken hinsichtlich der Freigabe von Cannabis. Polizei, Landesregierung sowie Therapeuten und Lehrer fürchten, dass Schulen nicht ausreichend vorbereitet sind. Das NRW-Innenministerium warnt vor möglichen steigenden Unfällen unter dem Einfluss von THC. Es wird darauf hingewiesen, dass das geplante Cannabisgesetz schwer kontrollierbar ist und möglicherweise zu einem zusätzlichen Aufwand für Strafverfolgungsbehörden führen könnte.
Die Einführung neuer Grenzwerte für THC im Straßenverkehr wirft weitere Fragen auf, insbesondere in Bezug auf Verkehrskontrollen und den Umgang mit Fahrern unter dem Einfluss von Cannabis. Der ADAC-Verkehrspsychologe unterstreicht die klare Botschaft, dass unter dem Einfluss von Cannabis nicht gefahren werden sollte und dass es kein sicheres Limit für den Konsum gibt.