Sparer in Sachsen-Anhalt bevorzugen Sicherheit gegenüber Rendite, wie Katrin Ferl, Regionsleiterin für Private Banking und Wealth Management bei der Commerzbank Magdeburg, erläutert. Sparprodukte wie Sparbücher, Tages- und Festgeldkonten sind die beliebtesten Formen der Geldanlage in der Region. Im Vergleich zu Deutschland insgesamt besitzen nur 36 Prozent der Sachsen-Anhalter Wertpapiere, während es deutschlandweit 47 Prozent sind. Dieser Unterschied wird sowohl auf die Vermögenssituation als auch auf das fehlende Finanzwissen zurückgeführt. Nur etwa jeder Achte kann monatlich mehr als 250 Euro sparen.
Trotz der Präferenz für Sicherheit stieg das Einlagenvolumen in der Region Magdeburg 2023 um 9,1 Prozent auf 385 Millionen Euro, während das Wertpapiervolumen um zehn Prozent auf 604 Millionen Euro anwuchs. Die Commerzbank führt diesen Anstieg auf attraktive Zinsangebote im vergangenen Jahr zurück. Im Unternehmensbereich beobachtet die Bank eine gewisse Zurückhaltung bei Investitionen. Thomas Heller, Regionsleiter Unternehmerkunden, betont jedoch, dass kein Investitionsstau vorliegt. Unternehmen legen verstärkt Wert auf Nachhaltigkeit, sodass kein Abbruch der Investitionstätigkeit erwartet wird.
Die Commerzbank gewährte ihren Firmen- und Unternehmerkunden im Jahr 2023 insgesamt rund 460 Millionen Euro an Krediten. Heller ist überzeugt, dass der deutsche Mittelstand stark und widerstandsfähig ist, weshalb keine Insolvenzwelle erwartet wird. Das Konzernergebnis der Commerzbank erreichte mit 2,2 Milliarden Euro im Jahr 2023 den besten Wert seit 15 Jahren. Dieser Erfolg ist auf die hohen Zinsen zurückzuführen, die es der Bank ermöglichten, sich in allen Segmente zu steigern. Die Commerzbank betreibt 15 Filialen im nördlichen Sachsen-Anhalt.