Der Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege hat kürzlich ein wichtiges Gutachten mit dem Titel „Fachkräfte im Gesundheitswesen: Nachhaltiger Einsatz einer knappen Ressource“ veröffentlicht. In diesem Gutachten wird auf die strukturellen Probleme im Gesundheitswesen eingegangen, die zunehmend Druck auf die bereits kritische Fachkräftesituation ausüben. Angesichts des demografischen Wandels wird ein Anstieg an Fachkräften nicht erwartet, daher wird ein effizienterer und intelligenterer Einsatz der bestehenden Ressourcen empfohlen.
Ein Maßnahmenbündel wird vorgeschlagen, um die Fachkräfte gezielter im Sinne des Patientenwohls einzusetzen. Dies beinhaltet eine Reform der Notfallversorgung und eine effektive Krankenhausreform, die Fachkräfte und Kompetenzen in funktionstüchtigen Zentren zusammenführt. Ziel ist es, die Belegungstage in den Krankenhäusern zu senken, basierend auf internationalen Vorbildern.
Im Bereich der Pflege herrschen bereits seit Jahren Personalmangel und es wird befürchtet, dass sich diese Situation weiter verschärfen wird. Eine Modernisierung der Aufgaben- und Verantwortungsprofile sowie die bessere Nutzung vorhandener Kompetenzen bei Pflegefachpersonen werden als notwendige Schritte angesehen. Bei entsprechender Qualifikation sollten Pflegekräfte auch eigenverantwortlich heilkundlich tätig werden dürfen.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bezeichnete das vorgelegte Gutachten als sehr wichtig und sieht darin eine Bestätigung für die aktuellen Gesetzesvorhaben. Er betont die Dringlichkeit von Reformen im Gesundheitswesen und fordert eine konsequente Umsetzung ohne Abstriche. Insbesondere hält er die geplante Krankenhausreform sowie das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz für zentrale Bausteine auf dem Weg zu einer umfassenden Modernisierung.