Polens Außenminister Radoslaw Sikorski strebt danach, die angespannten Beziehungen zu Deutschland zu verbessern. Bei der Vorstellung der Außenpolitik der pro-europäischen Regierung vor dem Parlament in Warschau betonte er den Wandel von einer konfrontativen Rhetorik zu einem konstruktiven Dialog. In diesem Rahmen sprach Sikorski auch über die polnischen Forderungen nach Entschädigungszahlungen für Schäden des Zweiten Weltkriegs. Er betonte die Bedeutung von gegenseitigem Respekt und Empathie für humanitäre und historische Fragen.
Der Außenminister vermied dabei bewusst das Wort „Reparationen“. In der Vergangenheit hatten die Forderungen Polens nach Entschädigungen für deutsche Weltkriegsverbrechen die bilateralen Beziehungen belastet. Die jetzige pro-europäische Regierung unter Führung von Donald Tusk setzt jedoch auf einen freundlicheren Ton im Umgang mit Deutschland. Sikorski unterstrich allerdings, dass die Interessen Polens und Deutschlands nicht identisch seien.
Polen strebt eine Intensivierung der Verbindung zu Deutschland und Frankreich im Rahmen des Weimarer Dreiecks an. Diese enge Zusammenarbeit mit den wichtigsten Partnern innerhalb der Europäischen Union gehört zu den Prioritäten der polnischen Außenpolitik. Sikorski betonte, dass Polens Sicherheit und Wachstum auf einer transatlantischen Kooperation und europäischen Integration beruhen.