Ein Beamter des Polizeireviers Harz wird derzeit von der Staatsanwaltschaft Halberstadt untersucht, da er verdächtigt wird, Beweismittel in seinem Privatbesitz aufbewahrt zu haben. Neben einer Stabgranaten-Attrappe, die er laut Berichten in seinem Fahrzeug transportierte, werden nun weitere Gegenstände daraufhin untersucht, aus welchen Verfahren sie stammen. Diese brisante Situation wurde von Oberstaatsanwalt Hauke Roggenbuck bestätigt.
Die Problematik im Umgang mit Beweismitteln hat in den letzten Wochen für Aufsehen gesorgt. Ein besonders alarmierender Fall war die Entdeckung einer Maschinenpistole vom Typ AK 47, die angeblich bereits vernichtet worden war, jedoch bei einer Überprüfung des Landesrechnungshofs aufgetaucht ist. Der Rechnungshof stellte erhebliche Mängel bei der Aufbewahrung von Beweismitteln fest, was zu gegenseitigen Anschuldigungen mit dem Innenministerium führte. Trotz anfänglicher Vorwürfe der Unterschlagung seitens des Ministeriums musste dieses letztendlich eine Entschuldigung aussprechen.
Ein weiterer Vorfall in Bernburg beinhaltete das Verschwinden von 13.000 Euro aus einem Stahlschrank, dessen Schlüssel ungesichert in einem Schlüsselkasten aufbewahrt wurde. Die Ermittlungen konnten keine Verdächtigen identifizieren, und der Fall wurde nach vier Tagen eingestellt. Die Fraktion der Linken plant, mit der Innenministerin über diese Vorfälle zu diskutieren und die mangelnde Fachaufsicht des Ministeriums hinsichtlich der Asservatenverwaltung anzuprangern.