Nach den jüngsten Vorfällen von Gewalt und Pyro-Aktionen während des Derbys hat Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) Maßnahmen ergriffen. Nach einem Treffen mit den beteiligten Zweitligavereinen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig wurde beschlossen, dass Gästefans bei zukünftigen Derbys ausgeschlossen werden. Besorgniserregend war vor allem die Verwendung von Pyrotechnik in den Stadien, die zu Verletzungen führte.
Die Randale während der Derbys führten dazu, dass die Innenministerin Behrens klare Konsequenzen fordert. Sie bezeichnete die gewaltbereite Minderheit, die das Stadion zerstört, als Gefahr für alle Fußballfans. Durch den Ausschluss von Gästefans sollen klare Signale an die Gewalttäter gesendet werden. Die Eintracht-Braunschweig-Präsidentin Nicole Kumpis bezeichnete den Ausschluss als letzte Option und betonte die Notwendigkeit, über die Umsetzung zu beraten.
Hannover-96-Boss Martin Kind räumte ein, dass bisherige Sicherheitsmaßnahmen wenig Wirkung gezeigt hätten. Er plädiert für bauliche Maßnahmen im Stadion und personalisierte Sitzplatz-Tickets wie in England. Kind betonte auch die Rolle der Deutschen Fußball-Liga (DFL) bei der Verhängung von Strafen gegen Bundesligavereine. Innenministerin Behrens fordert von der DFL, an ihren Sicherheitsrichtlinien zu arbeiten.
Sollten die Vereine den Ausschluss von Gästefans nicht umsetzen, könnten Sicherheitsbehörden wie die Polizei eingreifen. Behrens plant zudem Einschränkungen für weitere Risikospiele und einen Sicherheitsdialog mit Fußballclubs. Kritik an Behrens‘ Vorstoß kam von der Fanhilfe Hannover, die die Aktion als populistisch und profilgetrieben bezeichnete. Trotzdem bleibt die Sicherheit und das Wohlergehen aller Fans oberste Priorität.