Travemünde, ein Stadtteil von Lübeck an der Ostsee, hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Veränderung erlebt, die es zum am meisten umgestalteten Urlaubsort in der Bucht gemacht hat. Während andere Ferienziele in Schleswig-Holstein daran arbeiten, das Erbe der Siebzigerjahre abzulegen, hat Travemünde mit breiten Promenaden, modernen Hotels und multifunktionalen Seebrücken eine deutliche Transformation erlebt. Diese Veränderungen haben dazu geführt, dass die Anzahl der Übernachtungen in Travemünde sich verdoppelt hat.
Einer der treibenden Akteure hinter dieser Entwicklung ist das neue Aja-Hotel, das 2018 eröffnet wurde und sich direkt neben dem Maritim-Hochhaus befindet. Diese Investitionen haben dazu geführt, dass die Anzahl der Betten in Travemünde von rund 3500 vor zehn Jahren auf über 7100 angestiegen ist. Ebenso hat sich die Anzahl der Übernachtungen von gut 577.000 vor einem Jahrzehnt auf mehr als 1,2 Millionen heute erhöht.
Die Verantwortlichen für den Tourismus in Travemünde sind sich einig, dass es nun an der Zeit ist, das Wachstum zu stabilisieren und den Fokus auf den Erhalt der natürlichen Ressourcen und die Verbesserung der Aufenthaltsqualität zu legen. Dieser Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und die Einbindung der Einheimischen in den Tourismus sind von entscheidender Bedeutung, um die Akzeptanz des Tourismus in der Gemeinschaft zu erhalten.
Trotz der eindrucksvollen Entwicklung und Modernisierung von Travemünde scheint es eine gewisse Sehnsucht nach der Vergangenheit zu geben. Zwischen den klaren Linien der modernen Architektur der „Beach Bay“ steht ein Automat, der für zwei Euro aus einer Kupfermünze eine Souvenirmedaille prägt – das Motiv: die berühmte „Passat“. Diese kleine Geste der Erinnerung an die Geschichte des Ortes zeigt, dass Travemünde seine Wurzeln nicht vergessen hat, während es sich gleichzeitig in die Zukunft entwickelt.