Ein neuer 103-MW-Energiespeicher wird in Schleswig-Holstein von dem deutsch-norwegischen Unternehmen Ecostor realisiert. Dieses Projekt markiert den Beginn einer Reihe von Batteriespeicherwerken, die in den kommenden Jahren in Deutschland entstehen sollen. Die Standortauswahl erfolgte in Zusammenarbeit mit der EPW GmbH, einem Partner für regionale Projektentwicklung. Auf einem rund 1,2 ha großen Grundstück im Gewerbegebiet Gammelund werden zwei Speicherblöcke vom Typ „ECO STOR ES-50C“ gebaut, mit jeweils etwa 51,7 MW Leistung und 119 MWh Speicherkapazität.
Jeder Block besteht aus einem 110-kV-Umspannwerk sowie Containerstationen für Wechselrichter, Transformatoren und Lithium-Ionen-Batterien. Der Energiespeicher dient dazu, Produktionsüberschüsse aus Wind- und PV-Strom zweimal täglich über das Hochspannungsnetz der Schleswig-Holstein Netz AG aufzuladen. Dieser erneuerbare Strom wird dann in den morgendlichen und abendlichen Spitzen der Stromnachfrage in das öffentliche Netz zurückgespeist. Laut Ecostor können dadurch rund 170.000 Mehrpersonen-Haushalte jeweils für zwei Stunden mit erneuerbarem Strom versorgt werden.
Der Energiespeicher wird in Echtzeit an die Strommarktplätze gekoppelt, an denen Wind- und Solarstrom angeboten werden. Georg Gallmetzer, Geschäftsführer von Ecostor, betont die Bedeutung von größeren Speichern für die Stabilität des Netzes und die Sicherstellung bezahlbarer Strompreise. Die Aufladung des Batteriespeichers erfolgt zu Zeiten mit günstigen Strompreisen im Großhandel, um die Wirtschaftlichkeit des Systems zu gewährleisten. Dieser innovative Ansatz ermöglicht eine effiziente Nutzung und Integration von erneuerbaren Energien in das Stromnetz.