Die Stadtbibliothek Siegburg erfreut sich großer Beliebtheit, wie die Zahlen des vergangenen Jahres zeigen. Rund 250.000 Personen besuchten die Bibliothek an der Griesgasse, entliehen fast 70.000 physische Medien und griffen auf etwa 245.000 digitale Medien zu. Darüber hinaus wurden 2054 neue Benutzerausweise ausgestellt. Mit Blick auf diese positive Entwicklung plant die Stadtbibliothek die Einführung des Konzepts „Open Library“, um dem wachsenden Interesse gerecht zu werden.
Die Umsetzung dieses Konzepts orientiert sich an skandinavischen Vorbildern und ermöglicht es den Besuchern, die Bibliothek außerhalb der regulären Servicezeiten auch ohne Anwesenheit von Bibliotheksmitarbeitern zu nutzen. Durch die Verwendung von Büchereiausweisen als Zugangskontrolle und Selbstverbuchungsterminals können Kunden Medien eigenständig ausleihen. In Workshops mit Kunden wurde das Konzept speziell auf die Siegburger Stadtbibliothek angepasst.
Ab Januar 2025 werden die Öffnungszeiten um fünf Stunden erweitert, von dienstags bis sonntags von 8 bis 20 Uhr. In den Randzeiten wird lediglich eine Aufsichtsperson anwesend sein, kein Bibliothekspersonal mehr. Dieser Übergang zur „Open Library“ erfordert einige Umbauarbeiten, darunter die Modernisierung der Infotheke, die Aufarbeitung des Parkettbodens und die Installation eines Zutrittsterminals an der Eingangstür.
Trotz der Umgestaltungen und der Einführung neuer Technik zeigt sich der Bibliotheksleiter Thomas Druwe zuversichtlich. Er betont, dass die Erfahrungen aus Skandinavien und anderen Städten Mut machen und dass durch die Anwesenheit von Aufsichtspersonen sowie die Sicherheitsvorkehrungen das Risiko von Vandalismus oder Diebstahl minimiert wird. Die bevorstehenden Veränderungen werden als Versuch betrachtet, den man aufgrund positiver Erfahrungen anderer Bibliotheken positiv entgegensieht.