Bautzen

Neonazi-Attacke im Zug: Bundespolizei lässt Gruppe unbehelligt – Zeug:innen gesucht

Ungehinderter Reise-Wahnsinn: Wie die Bundespolizei Neonazis freie Fahrt gewährt

Am 15. April reiste eine Gruppe von etwa 30 Neonazis von Dresden nach Bautzen, um ein Demokratiefest zu stören und an einer rechten Montagsdemonstration teilzunehmen. Trotz Ankündigungen auf Social-Media-Kanälen ließ die Bundespolizei die Gruppe auf Hin- und Rückreise unbeaufsichtigt in den Zug steigen. Während der Fahrten bedrohten und attackierten die Neonazis andere Bahnreisende.

Die Jungen Nationalisten (JN) in Dresden mobilisierten die Gruppe, die gezielt Bautzen als Ziel wählte, da dort der „Happy Monday“ stattfand. Dieses Demokratiefest zielt darauf ab, den rechten Montagsdemonstrationen in der Bautzener Innenstadt entgegenzuwirken. Bei der Ankunft am Hauptbahnhof in Dresden wurden die Neonazis von der Bundespolizei zum Zug eskortiert, jedoch schien das Hauptaugenmerk darauf zu liegen, ihre Anreise zu erleichtern.

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Während die Nazis ungestört auf den Zug warteten, kontrollierte die Bundespolizei kritische Beobachter und Pressevertreter. Auf der Rückreise wurden drei Fahrgäste, die als „links“ identifiziert wurden, von der Neonazigruppe bedroht und angegriffen. Die Bundespolizei griff nicht ein, was die Neonazis dazu ermutigte, weitere Aktionen anzukündigen. Der sächsische Staatsschutz ermittelt nun, da keine Tatverdächtigen aufgrund der Inaktivität der Bundespolizei festgestellt werden konnten.

Dies ist nicht das erste Mal, dass die Bundespolizei die Gefahr unterschätzt, die von Neonazis ausgeht. Ähnliche Vorfälle ereigneten sich bereits in der Vergangenheit, wie bei einer Attacke von Neonazis in einem Zug von Dresden nach Zwickau. Die „Happy Mondays“ in Bautzen werden fortgesetzt, um der rechten Hegemonie entgegenzuwirken und demokratische Werte zu verteidigen. Die enge Verbindung der Neonazis zum „Dritten Weg“ in Ostsachsen zeigt, dass rechte Strukturen weiterhin aktiv sind und über regionale Netzwerke verfügen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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