Nach dem massiven Coronaausbruch im Juli 2022 in einem Ferienlager in Moritzburg wurden die Ermittlungen gegen die Organisatoren und einige Betreuer eingestellt. Die Staatsanwaltschaft Dresden konnte keine strafrechtlichen Konsequenzen aufgrund nachlässigen Verhaltens nachweisen. Eine Mutter aus Berlin hatte geklagt, da ihr Sohn schwere Coronasymptome entwickelte und ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Ein Betreuer des Lagers war ebenfalls Kläger. Das Gesundheitsamt hatte bereits am 12. Juli Maßnahmen zum Infektionsmanagement angeordnet, jedoch wurden diese nicht angemessen umgesetzt.
Die Auflösung des Lagers wurde notwendig, da die empfohlenen Maßnahmen nicht ausreichend umgesetzt wurden. Es bleibt unklar, ob die Infektionen auf das sorgfaltswidrige Handeln der Verantwortlichen zurückzuführen sind. Die Ermittlungen gegen den Geschäftsführer des gemeinnützigen Jugendvereins Roter Baum, Tilo Kießling, wurden ebenfalls eingestellt. Kießling räumte ein, dass eine Testung vorab sinnvoll gewesen wäre, jedoch war dies zum betreffenden Zeitpunkt nicht gesetzlich vorgeschrieben.
Tilo Kießling, der auch als Stadtrat in Dresden aktiv ist, organisiert über den Roten Baum Ferienfreizeiten für sozial benachteiligte Kinder. Die Teilnehmer erhalten finanzielle Unterstützung für die Teilnahme. Die genaue Ursache für die Infektionen im Ferienlager konnte nicht mehr festgestellt werden, da unklar war, wann die Coronaerkrankungen auftraten.