Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier plant eine dreitägige Reise in die Türkei, was sein erster Besuch seit Amtsantritt vor sieben Jahren ist. Der Anlass für die Reise ist das 100-jährige Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und der Republik Türkei. Der erste Stopp auf seiner Reiseroute ist die Metropole Istanbul, gefolgt von einer Reise in die Provinz Gaziantep am Dienstag. Letztes Jahr wurde die Region von einem schweren Erdbeben heimgesucht, das deutliche Schäden hinterließ. Ein geplantes Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan ist für Mittwoch in Ankara vorgesehen.
Die politischen Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei sind derzeit angespannt, hauptsächlich aufgrund von Defiziten bei der Rechtsstaatlichkeit und der Menschenrechtslage seitens der Türkei. Die unterschiedlichen Ansätze in der Nahost-Politik, insbesondere die Unterstützung der radikalislamischen Hamas durch die Türkei im Vergleich zur Bundesregierung, tragen ebenfalls zur Spannung bei. Während seines Besuchs plant Bundespräsident Steinmeier, die engen Verbindungen zwischen den Gesellschaften der beiden Länder hervorzuheben und besonders die Lebensgeschichten und Leistungen der Millionen türkischstämmigen Menschen in Deutschland zu würdigen.