Seit 167 Tagen sind die Beschäftigten des Recyclingunternehmens SRW Metalfloat in Espenhain im Streik für einen Tarifvertrag, höhere Löhne und verbesserte Arbeitsbedingungen. Die IG Metall erhält Unterstützung von 79 Bundestagsabgeordneten, jedoch zeigt das Unternehmen SRW, das einem chinesischen Investor gehört, keine Bereitschaft zur Verhandlung. Trotz des längsten Streiks in der Geschichte der IG Metall konnten die Forderungen bisher nicht erfüllt werden.
Die Arbeitsbedingungen bei SRW sind von Lärm und Metallstaub geprägt, und ohne einen Tarifvertrag verdienen die Beschäftigten nur knapp über dem Mindestlohn. Die IG Metall fordert eine Lohnerhöhung von acht Prozent sowie eine Anhebung des Weihnachts- und Urlaubsgeldes auf jeweils 1500 Euro. Ein Betriebsrat aus der SRW-Niederlassung in Chemnitz berichtet von einer internen Vereinbarung für höhere Löhne und Prämien, jedoch ohne Erwähnung eines Tarifvertrags.
Die IG Metall reagiert auf interne Kritik mit dem Hinweis, dass die Mehrheit der Beschäftigten die Gewerkschaft beauftragt hat, ihre Arbeitsbedingungen in einem Tarifvertrag zu regeln. Etwa die Hälfte der Beschäftigten in Espenhain streikt, während einige mit befristeten Verträgen nicht teilnehmen. Die Gewerkschaft betont die Notwendigkeit eines rechtsverbindlichen Tarifvertrags, um faire Arbeitsbedingungen sicherzustellen.
Unterstützung erhält die IG Metall von 79 Bundestagsabgeordneten, die den SRW-Konzern auffordern, sicherzustellen, dass die Beschäftigten tariflich entlohnt werden. Die Abgeordneten betonen die Vorbildfunktion des Unternehmens in der Recycling-Branche und drängen auf eine schnelle Lösung des Konflikts. Die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Kathrin Kroll zeigt Entschlossenheit und betont den Willen, bis zum Ende für gerechte Arbeitsbedingungen zu kämpfen.