Die Parkplatzsituation in der Kreisstadt Bad Neuenahr-Ahrweiler war schon lange vor der Flut ein drängendes Thema. Die Katastrophe hat diese Problematik weiter verschärft, und es gestaltet sich je nach Tageszeit schwierig, einen Parkplatz in der Nähe der Innenstadt zu finden. Als Reaktion auf den enormen Parkdruck begann die Stadt kürzlich mit dem Bau eines neuen Parkhauses auf dem Parkplatz City Ost, auch bekannt als „Mosesparkplatz“. Die Baumaßnahme wurde von der Verwaltung in Auftrag gegeben und von der Fachfirma Goldbeck aus Hürth bei Köln übernommen. Bereits im Jahr 2020 gab es Pläne für ein Parkhaus im Zusammenhang mit der nie realisierten Landesgartenschau.
Das neue Parkhaus, dessen Baukosten sich auf rund 5,7 Millionen Euro belaufen, wird Platz für 400 Pkw-Stellplätze bieten, sowie einen separaten Bereich für Fahrradstellplätze, die unabhängig erreichbar sind. Das Parkhaus wird über insgesamt acht Halbgeschosse verfügen, die barrierefrei über eine Aufzugsanlage zugänglich sind. Es wird auch Treppenhäuser an der Ost- und Westseite geben, sowie ein modernes, kontaktloses Ein- und Ausfahrsystem. Zusätzlich sind zehn Ladesäulen für E-Autos geplant, mit der Möglichkeit weitere hinzuzufügen. Die Holzfassade des Gebäudes soll sich optisch an die umliegenden Weinberge anpassen. Eine PV-Anlage an der südlichen Ein-/Ausfahrt ist ebenfalls vorgesehen.
Die Bauarbeiten werden voraussichtlich dazu führen, dass sich der Parkdruck vorerst noch verschärft, bevor das Parkhaus voraussichtlich im Frühjahr 2025 vollständig in Betrieb genommen werden kann. Ein besonderes Highlight beim offiziellen Spatenstich war die Beimauerung einer metallenen Zeitkapsel im Grundstein, die unter anderem mit Zeitungen aus der Kreisstadt gefüllt wurde und von Vertretern aus Politik, Gewerbe und Baufirma signiert wurde.
Bürgermeister Guido Orthen betonte, dass mit dem Parkdeck nicht nur der Parkraum, sondern auch die Verkehrsplanung verbessert werden soll. Der Vorsitzende der Werbegemeinschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler, Volker Danko, sieht das neue Parkhaus als eine Standortunterstützung für den Einzelhandel und andere Gewerbebetriebe. Die Hoffnung besteht darin, dass der Parkdruck gemindert und der Verkehrsfluss optimiert wird, was sowohl Kunden als auch Geschäftsleute zugutekommen soll.