Im vergangenen Jahr wurden im Südwesten immer mehr Kinder Opfer von häuslicher Gewalt, wie aus der polizeilichen Kriminalstatistik hervorgeht. Insgesamt gab es 1827 Opfer solcher Taten, was einen Anstieg um 17,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Diese Zahl markiert den höchsten Wert der letzten fünf Jahre. Besorgniserregend ist auch die Tatsache, dass zehn Kinder durch diese Gewalt ums Leben kamen, doppelt so viele wie im Jahr zuvor, wobei sechs der getöteten Kinder jünger als ein Jahr waren.
Besonders besorgniserregend ist, dass jedes fünfte Kind, das Opfer von Gewalt wird, diese Erfahrung innerhalb der eigenen Familie macht. Im vergangenen Jahr wurden 365 Kinder Opfer sexuellen Missbrauchs in der Familie, was einem Anstieg von rund 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die insgesamt registrierten Straftaten stiegen im Südwesten um mehr als acht Prozent, was auf ein alarmierendes Maß an Gewalt gegen Kinder hinweist.
Innenminister Thomas Strobl führt den Anstieg der Kriminalität im Land teilweise auf die wirtschaftliche Entwicklung und die starke Zuwanderung zurück. Diese Faktoren können zu einer erhöhten Belastung innerhalb von Familien führen und somit auch zu einer Zunahme von Gewalt gegen Kinder. Es ist entscheidend, dass Maßnahmen ergriffen werden, um dem Schutz von Kindern vor solchen Gewalttaten höchste Priorität einzuräumen und präventive Maßnahmen zu verstärken, um das Wohl der jüngsten und schutzbedürftigsten Mitglieder unserer Gesellschaft zu gewährleisten.