Die bevorstehenden Landtagswahlen in Brandenburg, Thüringen und Sachsen rücken näher, und die Umfragewerte der Parteien geben Aufschluss darüber, wie die Bürgerinnen und Bürger in Bund und Ländern derzeit wählen würden. Die große Meinungsforschungsinstitute wie Forsa und Infratest dimap befragen regelmäßig Wählerinnen und Wähler in der „Sonntagsfrage“, um festzustellen, für welche Partei sie stimmen würden, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl oder Landtagswahl wäre. Das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) veröffentlicht täglich den Durchschnitt der vergangenen zehn Umfragen auf seiner Website.
Nach der Bundestagswahl 2021 war die SPD zunächst die stärkste Kraft in den Umfragen, wurde jedoch bald von der Union überholt. Einen Höhenflug erlebten die Grünen nach der Wahl, verloren aber ebenfalls viele Wählerstimmen. Auch die FDP verzeichnete langfristige Verluste, was den Wiedereinzug ins Parlament gefährden könnte. Die AfD profitierte von den Verlusten anderer Parteien und stieg Mitte 2023 erstmalig zur zweitstärksten Partei auf. Anfang 2024 verlor die AfD jedoch wieder an Unterstützung.
Besonders im Fokus der Meinungsforscher stehen derzeit drei ostdeutsche Bundesländer. In Thüringen, Sachsen und Brandenburg stehen Landtagswahlen an, bei denen die AfD in allen drei Ländern deutlich über den bundesweiten Durchschnittswerten liegt. Die politische Landschaft in den Ländern wird derzeit von Koalitionen regiert, die von verschiedenen Parteien wie SPD, CDU, Grünen und der Linken gebildet wurden.
Das Landesamt für Verfassungsschutz bezeichnet die AfD in Sachsen und Thüringen als „gesichert rechtsextrem“ und andere Parteien schließen eine Koalition mit ihnen aus. Sollte die AfD bei den Wahlen tatsächlich starke Ergebnisse erzielen, würde die Bildung neuer Parlamentsmehrheiten voraussichtlich kompliziert werden, da viele Parteien eine Zusammenarbeit mit der AfD ablehnen.