Der AfD-Politiker Petr Bystron steht seit Anfang April unter dem Verdacht von Schmiergeld-Vorwürfen. Der tschechische Nachrichtendienst BIS besitzt laut Berichten Videoaufnahmen, die Bystron zeigen sollen, wie er kleine Pakete entgegennimmt. Diese Aufnahmen entstanden bei zwei Treffen in Prag im vergangenen Jahr und einem weiteren Treffen im Februar dieses Jahres. Der Inhalt der Pakete wird in den BSI-Dokumenten als „unidentifizierbarer Gegenstand“ bezeichnet, jedoch deuten zusätzliche Aufnahmen darauf hin, dass sie Geld enthielten.
Es wird berichtet, dass auch zwei Audiodateien existieren, die Parlamentariern in Prag vorgespielt wurden. Laut einem tschechischen Abgeordneten raschelt Bystron auf den Aufnahmen mit Geld und zählt es. Artem Martschewskyi, Bystrons Kontaktmann in Prag, wird als operativer Leiter des Internetportals „Voice of Europe“ identifiziert. Dieses Portal soll pro-russische Propaganda in 16 Sprachen verbreiten und Geld an kremlfreundliche Politiker in mehreren EU-Ländern weitergeleitet haben.
Bystron hat bisher bestritten, Geld genommen zu haben, und betont seine Unschuld. Der Generalstaatsanwaltschaft München hat bereits Vorermittlungen aufgenommen, während die AfD-Chefs Alice Weidel und Tino Chrupalla darauf bestehen, dass der tschechische Sicherheitsdienst die Audioaufnahmen und Abhörprotokolle offenlegt. Die weiteren Entwicklungen werden genau beobachtet, und der Bundesvorstand der AfD wird sich mit den Vorwürfen auseinandersetzen. Bislang wird die Unschuld von Petr Bystron vom Bundesvorstand angenommen.