Der April zeigte sich in diesem Jahr in Bautzen von seiner launischen Seite. Nach einem sommerlichen Wochenende folgten stürmische Böen und kalte Temperaturen, die deutschlandweit Schäden verursachten. Besonders die Obstbauern im Landkreis Bautzen sahen sich vor die Herausforderung gestellt, ihre blühenden Obstbäume vor Frostschäden zu schützen. Während Winzer im Elbland Nachtschichten einlegten und Feuer entfachten, griffen Obstbauern zu verschiedenen Methoden, um die Blüten vor dem Erfrieren zu bewahren.
Matthias Domanja aus Wittichenau baut hauptsächlich Aroniabeeren und Gemüse an, die sich als vergleichsweise kälteresistent erwiesen. Im Falle von Minusgraden kann er seine Kulturen mit Vlies vor der Kälte schützen. Auch Martin Wahode vom Land- und Obstbaubetrieb Wahode in Demitz-Thumitz war gelassen und setzte auf Vliesabdeckung oder Frostschutzregen für die Erdbeerblüte.
Allerdings zeigte sich die Apfelblüte als besonders empfindlich gegen Frost. Obstbauer wie Wahode und Nadine Menzel aus Rammenau konnten für ihre Apfelbäume nur begrenzte Schutzmaßnahmen ergreifen, was zu befürchteten Verlusten von bis zu 30 Prozent führen könnte. Selbst bei geringen Verlusten stellt sich die Frage, was mit den beschädigten Äpfeln geschehen soll, die dann nur noch zu Saft verarbeitet werden können.
Udo Jentzsch, Geschäftsführer vom Landesverband „Sächsisches Obst“, mahnte zur Vorsicht und hoffte auf das Beste. Er erwähnte verschiedene Maßnahmen wie Hagelnetze, Überdachungen, Frostschutzberegnung und sogar innovative Lösungen wie Frostbuster, die erwärmte Luft in Obstanlagen blasen. Dennoch bleibt die Unsicherheit, wie stark die Frostschäden letztendlich ausfallen werden und ob die Ernte beeinträchtigt wird. Den Obstbauern in Bautzen bleibt nur zu hoffen, dass ihre Bemühungen ausreichen, um die Blüten vor der Frostgefahr zu schützen.