Bayern

Betroffenen-Sprecher fordert Aufklärung und Maßnahmen

Sexualisierte Gewalt in der Kirche: Forderungen für Gerechtigkeit und Aufklärung

Die Landessynode 2024 steht im Zeichen der Forderung von Pfarrern nach einem Gender-Verbot in der Kirche. Detlev Zander, der Sprecher der Betroffenen sexualisierter Gewalt in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), äußerte sich kritisch über den Umgang der Kirche mit dem Thema Missbrauch. Trotz des Wunsches nach einem „Ruck“ in der Kirche nach der Veröffentlichung der ForuM-Missbrauchsstudie Ende Januar 2023, bemängelte Zander einen mangelnden Willen zur Aufklärung und strukturellen Veränderungen in vielen Kirchengemeinden.

Zander betonte die Notwendigkeit einer lückenlosen Aufklärung von Fällen sexualisierter Gewalt, standardisierten Präventions- und Interventionsgesetzen sowie der Einrichtung von Meldestellen mit nicht-kirchlichem Personal. Er forderte zudem eine stärkere Kontrolle dieser Maßnahmen seitens der EKD und eine Lockerung des föderalen Systems in der Kirche zugunsten einer effektiveren Durchsetzung der Schutzmaßnahmen.

Inzidenztracker

Die bayerische Landessynode, die vom 21. bis 25. April 2024 in Coburg tagt, wird mit den Forderungen von Zander konfrontiert sein. Zusammen mit der evangelischen Pfarrerin Karin Krapp plant er, vor der Synode zu sprechen und auf die Bedeutung einer konsequenten Aufarbeitung der Missbrauchsfälle hinzuweisen. Zanders Engagement ist von dem Wunsch geprägt, zukünftigen Generationen ein sichereres Umfeld zu gewährleisten und Gerechtigkeit für die Betroffenen sexualisierter Gewalt in der Kirche herzustellen.

Lebt in Rügen und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"