Russland setzt täglich Luftangriffe auf die Ukraine fort, obwohl die ukrainischen Streitkräfte nach eigenen Angaben seit Beginn des Konflikts im Februar 2022 bereits 2000 Marschflugkörper und Raketen erfolgreich abgewehrt haben. Dennoch kam es zu schweren Zerstörungen und vielen Opfern. In Reaktion darauf fordert Präsident Selenskyj wiederholt die westlichen Staatschefs auf, zusätzliche Luftabwehrsysteme zu liefern. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat einen neuen Vorschlag gemacht, um die Ukraine zu verteidigen: die Nutzung von Patriot-Raketensystemen aus Polen zur Sicherung der westukrainischen Grenze und des Nato-Luftraums.
Im Jahr 2023 stationierte Deutschland bereits Luftabwehrsysteme in Polen, um den Nato-Staat zu schützen. Die Stationierung erfolgte nach einem Raketenangriff auf polnischem Gebiet, bei dem zwei Menschen starben. Die damalige Lieferung von Patriot-Luftabwehrsystemen war eine Reaktion auf diese Vorfälle. Das Patriot-System dient der Bekämpfung von Flugzeugen, taktischen ballistischen Raketen und Marschflugkörpern und arbeitet mit Geschwindigkeiten, die über Schallgeschwindigkeit liegen. Es erkennt Flugobjekte über ein Radarsystem, verifiziert sie mithilfe von Computern und leitet entsprechende Gegenmaßnahmen ein.
Jüngst haben die deutsche Bundesregierung und Präsident Selenskyj vereinbart, dass Deutschland ein drittes Patriot-Flugabwehrsystem an die Ukraine liefern wird. Diese geplante Lieferung soll den Schutzschild der Ukraine stärken. Zudem forderte Außenministerin Annalena Baerbock die Nato-Staaten auf, weitere Flugabwehrsysteme an die Ukraine zu liefern, um die Friedensordnung zu verteidigen. Diese Aufforderung wurde auch vom Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg unterstützt, der darauf hinwies, dass Verzögerungen bei der Lieferung von Luftabwehrsystemen es russischen Raketen erleichtern könnten, Ziele in der Ukraine zu treffen.
Neben Deutschland haben auch die USA bereits ein Patriot-System an die Ukraine geliefert, ergänzt durch zwei Abschussrampen aus den Niederlanden. Gleichzeitig haben Deutschland, die Niederlande und Spanien im Januar einen Auftrag über 5,5 Milliarden Dollar zur Beschaffung von 1000 Patriot-Raketen für die Nato-Staaten erteilt. Diese Maßnahmen unterstreichen die Bemühungen der internationalen Gemeinschaft, die Ukraine im Konflikt mit Russland zu unterstützen.