In einem Zeitraum von nur sieben Jahren hat sich die Zahl der indischen Staatsbürger in Deutschland vervielfacht. Insbesondere hochqualifizierte Arbeitskräfte aus dem IT-Bereich strömen ins Land, aber auch Tausende von Studenten, die oft in prekären Jobs arbeiten. Durch das deutsch-indische Migrationsabkommen von 2022 hat dieser Trend weiter zugenommen, und laut dem Ausländerzentralregister leben bereits eine Viertelmillion Inder in Deutschland.
Die indische Diaspora in Deutschland ist äußerst vielfältig und wächst stetig. Die politischen Veränderungen in Indien unter der stark autoritären Führung von Premierminister Narendra Modi finden auch hierzulande Resonanz. Obwohl die Diaspora nicht in den Botschaften wählen kann, verfolgt sie dennoch aufmerksam die Entwicklungen in ihrer Heimat. Während einige optimistisch in die Zukunft des Landes blicken, sehen andere bedenkliche Zeichen und befürchten den Verlust demokratischer Werte.
In Berlin zeigt sich die indische Gemeinschaft in ihrer Vielfalt und Ambivalenz. Es gibt regierungskritische Gruppen, die gegen diskriminierende Gesetze protestieren, sowie hindunationalistische Organisationen, die für Modi mobilisieren. Einige warnen vor dem wachsenden Einfluss rechtsextremer Strukturen innerhalb der indischen Community in Deutschland, die ungehindert operieren könnten.
Die Zivilgesellschaft und Gewerkschaften werden aufgefordert, sich verstärkt gegen diesen Einfluss zu engagieren und Solidarität mit progressiven Bewegungen in Indien zu zeigen. Es wird betont, dass die Vielfalt der indischen Diaspora nicht durch nationalistische Visionen eingeschränkt werden sollte. Eine kritische Auseinandersetzung mit Hindunationalismus und die Förderung einer solidarischen Gemeinschaft sind entscheidend, um die demokratischen Werte zu bewahren, sowohl in Deutschland als auch in Indien.