Ein Bankräuber, Humberto Martin-Gonzales, löst vor 50 Jahren in Hamburg eine Geiselsituation aus. Bewaffnet mit einer Beretta und einem Messer betritt er die Commerzbank in St. Georg und nimmt sieben Geiseln. Polizisten betreten die Bank, es fallen Schüsse – ein Polizist stirbt, ein anderer wird verletzt. Das Mobile Einsatzkommando (MEK) wird gerufen, um die Situation zu lösen. Gonzales fordert einen Fluchtwagen, droht mit dem Töten von Geiseln und setzt ein Ultimatum. Als er die Bank mit einer Geisel verlässt, wird er vom MEK gezielt erschossen. Dies markiert den ersten finalen Rettungsschuss in Deutschland.
Der Einsatz von 1974 in Hamburg endete mit Kontroversen und Kritik. Die Polizei wurde dafür gerügt, dass der Einsatz mit Martinshörnern unnötig aufgeschreckt wurde. Ebenso wurde beanstandet, dass die Bewaffnung der Polizisten im Bankgebäude nicht die letzte Maßnahme hätte sein sollen. Zudem stand das Leben der Geiseln in Gefahr, da bei einem Schusswechsel auch diese hätten getroffen werden können. Der Polizeipräsident verteidigte den Einsatz, während der Senat Kritik übte.
Nach dem Vorfall in Hamburg wurden die Polizeigesetze von Bund und Ländern reformiert, und der „finale Rettungsschuss“ wurde rechtlich verankert. Der Einsatz in Hamburg markierte einen Wendepunkt in der deutschen Polizeigeschichte und führte zu einer Neuregelung der Vorgehensweisen in der Polizeiarbeit.