Ein saarländischer Politiker, Mitglied der AfD, wurde aus einem Kirchengremium des Bistums Trier entlassen. Der AfD-Landtagsabgeordnete Christoph Schaufert, als Verwaltungsratsmitglied der katholischen Pfarrei St. Marien in Neunkirchen im Saarland tätig, wurde von Generalvikar Ulrich von Plettenberg als „nicht mehr tragbar“ eingestuft. Schaufert weigerte sich, sich von bestimmten Positionen der AfD zu distanzieren und legte sein Amt in der Partei nicht nieder, was die Vertrauensbasis für eine Zusammenarbeit im kirchlichen Ehrenamt zerstörte.
Von Plettenberg betonte, dass die Entscheidung auf der Erklärung der deutschen Bischöfe aus dem Jahr 2024 basierte, dass „völkischer Nationalismus und Christentum unvereinbar“ seien. Parteien, die rechtsextreme Tendenzen aufweisen oder sich nahe dieser Ideologie bewegen, seien für Christen keine akzeptable Plattform zur politischen Betätigung. Durch sein Handeln als Vertreter einer Partei, die Positionen vertritt, die dem christlichen Menschenbild widersprechen, habe Schaufert der Glaubwürdigkeit der Kirche geschadet.
Die Entscheidung, Schaufert aus dem Amt zu entlassen und vorerst von weiteren Ämtern auszuschließen, erfolgte nach einem Antrag der Kirchengemeinde, die argumentierte, dass die Mitgliedschaft in einem kirchlichen Gremium nicht mit einer repräsentativen Rolle in der AfD vereinbar sei. Es sei ein nicht wiedergutzumachender Vertrauensverlust eingetreten. Christoph Schaufert, 55 Jahre alt und stellvertretender Fraktionsvorsitzender der AfD im saarländischen Landtag, hat innerhalb von zehn Tagen die Möglichkeit, Beschwerde gegen die Entscheidung des Generalvikars einzulegen, zunächst beim Bischof von Trier und dann beim Dikasterium für den Klerus in Rom.