Wirtschaft

Dax-Konzerne schütten Rekordsumme an Aktionäre aus

Hält der Dividendenboom in Deutschland trotz sinkender Gewinne an?

Die Unternehmen in Deutschland zahlen trotz sinkender Gewinne eine Rekord-Dividende an ihre Aktionäre aus. Laut einer Studie des Beratungsunternehmens EY beläuft sich die Gesamtsumme auf 53,8 Milliarden Euro, was ein Anstieg um 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Von insgesamt 40 Dax-Konzernen erhöhen 23 die Ausschüttungssumme, wobei der Autobauer Mercedes-Benz mit 5,5 Milliarden Euro an erster Stelle steht, gefolgt von der Allianz mit 5,4 Milliarden Euro und Volkswagen mit 4,5 Milliarden Euro.

Besonders deutlich ist die Erhöhung der Dividendenausschüttung bei der Porsche AG zu verzeichnen, die um 129 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro gesteigert wurde. Hingegen erhalten die Aktionäre von neun Unternehmen weniger als im Vorjahr, während fünf Unternehmen keine Dividenden ausschütten. Trotz insgesamt gesunkener Konzernergebnisse um sechs Prozent auf 120,9 Milliarden Euro liegt die Ausschüttungsquote mit 44,5 Prozent immer noch unterhalb des 5-Jahres-Durchschnitts.

Die Zukunft des Dividendenbooms bleibt aufgrund schlechterer Wirtschaftsaussichten ungewiss, so EY-Partner Mathieu Meyer. Vor dem Hintergrund sinkender Quartalsgewinne kündigen immer mehr Dax-Konzerne Sparprogramme an. Sollte der Druck auf die Gewinne weiter bestehen, könnte dies zu einer Überprüfung der Dividendenausschüttungen führen. Die Auswertung von EY berücksichtigt alle Einladungen zu den Hauptversammlungen mit den Dividenden-Ankündigungen der Dax-Konzerne vom Anfang April.

Lebt in Berlin und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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