Der „Anzeigenhauptmeister“, ein junger Mann, der systematisch Falschparker anzeigt, hat in Erfurt eine signifikante Entwicklung ausgelöst. Nach den Berichten über ihn verdreifachte sich die Anzahl der Bürgeranzeigen gegen Falschparker, von einem Durchschnitt von 261 in den fünf Monaten zuvor auf 848 im März. Die meisten dieser Anzeigen stammten von zwei Personen, wobei eine Person 360 und eine andere 216 Anzeigen einreichte. Die Motivation hinter diesen Anzeigen ist unbekannt, aber die Stadt bestätigte, dass ein Großteil der Anzeigen von Bürgern stammte.
Seit dem Auftauchen des „Anzeigenhauptmeisters“ gibt es vermehrt Diskussionen über diese Vorgehensweise. Die Stadt Erfurt bleibt neutral gegenüber Bürgeranzeigen und stellt fest, dass der Anzeigeweg geöffnet und verstärkt genutzt wird. Es wird auch eine vermehrte Nutzung von Falschparker-Apps beobachtet, aber ein direkter Zusammenhang zwischen diesen Apps und der steigenden Zahl von Anzeigen wurde nicht festgestellt.
In Weimar hat sich die Zahl der privaten Anzeigen ebenfalls verdoppelt, von 200 Fällen im Jahr 2022 auf etwa 400 im vergangenen Jahr. Die Stadt betrachtet jedes Engagement für Sicherheit und Ordnung als positiv. Kleinere Städte wie Ilmenau oder Eisenach melden hingegen keine signifikanten Ausschläge bei Bürgeranzeigen. Die Stadt Gera führt keine Statistik zu diesem Thema.
Die Stadt Jena verzeichnete im März 2024 29 private Anzeigen, im Februar 18 und im Januar 27. Insgesamt gab es im Jahr 2023 383 private Ordnungswidrigkeitsanzeigen, wovon 163 unbeachtet blieben. Etwa zwei Drittel der privaten Anzeigen erfolgen über ein bestimmtes System, während der Rest per E-Mail eingereicht wird. Einige Anzeigende haben sogar eigene Vorlagen für E-Mails erstellt.