Wissenschaft

DHV fordert weniger Bürokratie und mehr Entscheidungsspielräume

Effiziente Verwaltungsprozesse und flexible Karrierewege: DHV setzt klare Positionen zur Weiterentwicklung der Hochschulen

Die Positionierung des Deutschen Hochschulverbandes (DHV) in Bezug auf die Herausforderungen für die Wissenschaft fokussiert auf die Forderung nach einem Abbau von Bürokratie und einer Erhöhung der Entscheidungsspielräume. Der DHV Präsident, Professor Dr. Dr. h.c. Lambert T. Koch, betont die Notwendigkeit, die übermäßige Normierung und ineffizienten Verwaltungsprozesse in Deutschland zu reduzieren. Er unterstreicht die Bedeutung von kürzeren Entscheidungswegen und der persönlichen Verantwortungsübernahme an den Universitäten. Darüber hinaus spricht er sich für ein höheres Maß an Politikvertrauen in hochqualifizierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus, um den Herausforderungen der aktuellen Zeit gerecht zu werden.

In einem weiteren Schritt setzt sich der DHV für die Offenheit wissenschaftlicher Organisationsstrukturen ein und warnt vor einer Standardisierung. Koch hebt hervor, dass Universitäten die Freiheit haben sollten, über ihre Organisation im Bereich Forschung und Lehre eigenständig zu entscheiden. Er hebt die Bedeutung der Vielfalt in wissenschaftlichen Prozessen hervor und betont, dass streng hierarchische Strukturen hinderlich für kreative Forschungsprozesse sind. Eine verantwortungsvolle Leitungskultur, in der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler angemessen eingebunden werden, ist laut Koch entscheidend für den Erfolg von Universitäten im nationalen und internationalen Wettbewerb.

Zusätzlich betont der DHV die Notwendigkeit, verlässliche Karrierewege in der Wissenschaft anzubieten, um hochqualifizierte Fachkräfte anzulocken. Tenure-Track-Modelle für Stellen unterhalb einer Professur werden als geeignete Instrumente genannt. Die Frage, ob das deutsche Wissenschaftssystem sich stärker den flexibleren Strukturen anderer Länder öffnen sollte, wird als ergebnisoffene Diskussion angeregt. Je nach Fach, Standort und Führungskultur könnten unterschiedliche Antworten auf diese Frage gefunden werden.

Lebt in Hannover und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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