Im Landkreis Ludwigslust-Parchim stieg die Gesamtzahl der Straftaten laut Angaben der Polizeiinspektion Ludwigslust im vergangenen Jahr um etwa 5 Prozent. Insgesamt wurden 12.954 Delikte bearbeitet, was einem Anstieg von 659 Straftaten im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Die Anzahl der ermittelten Tatverdächtigen erhöhte sich entsprechend der steigenden Fallzahlen im Jahr 2023. Insgesamt wurden 5.696 Tatverdächtige ermittelt, darunter 1.254 nicht deutsche Tatverdächtige. Dabei handelte es sich nicht nur um Asylbewerber, sondern auch um Bürger aus der EU oder anderen Staaten, wie beispielsweise türkische, polnische, rumänische oder ukrainische Staatsangehörige.
Besonders auffällig war der Anstieg bei den Ladendiebstählen, bei denen fast die Hälfte der ermittelten Verdächtigen keinen deutschen Pass hatte. Zudem wurde eine Zunahme von Eigentumsdelikten, Straßenkriminalität, häuslicher Gewalt sowie Vermögens- und Fälschungsdelikten verzeichnet.
Die Entwicklung bei den Tatverdächtigen im Kinder- und Jugendbereich ist besorgniserregend. Die Anzahl der verdächtigen Kinder stieg von 204 auf 261, während bei den Jugendlichen ein Anstieg von 373 auf 484 Verdächtige verzeichnet wurde. Die Zahl der gemeldeten Vorfälle an Schulen erhöhte sich ebenfalls von 52 auf 89.
Die Kriminalitätsbelastung im Landkreis Ludwigslust-Parchim stieg auf 6.049 Straftaten pro 100.000 Einwohner im Jahr 2023. Die Aufklärungsquote blieb nahezu konstant bei 61,8 Prozent. Es wurden auch mehr Vermögens- und Fälschungsdelikte bearbeitet, wobei Betrugsstraftaten via Internet und am Telefon einen signifikanten Anteil ausmachten.
Die Anzahl der Angriffe auf Polizeibeamte zeigte im Jahr 2023 einen tendenziellen Rückgang, nachdem in den Vorjahren ein Anstieg verzeichnet wurde. Im letzten Jahr wurden 64 Widerstandshandlungen gegen Polizeibeamte als Straftaten bearbeitet, wobei die Stadt Parchim einen örtlichen Schwerpunkt darstellte.