Die Mitarbeiterin Lilja Helms von Pro Dem hat vor dem Ausschuss für Ordnung und Soziales in Weyhe auf den wachsenden Fachkräftemangel in der Pflege hingewiesen. Sie betonte die steigende Anzahl allein lebender Senioren und warnte vor den Konsequenzen des Pflegefachkräftemangels sowie der Überlastung pflegender Angehöriger. Pro Dem, ein Verein in Brinkum, der sich um pflegebedürftige Senioren, Menschen mit Demenz sowie deren Angehörige kümmert, hat kürzlich die Quartiersarbeit in Weyhe an die Gemeindeverwaltung übergeben.
Helms präsentierte dem Ausschuss Zahlen und Fakten zur Arbeit von Pro Dem. Sie machte deutlich, dass der Bedarf an Fallbetreuungen und Hausbesuchen gestiegen sei. Pro Dem betreute im letzten Jahr 320 Familien in Weyhe im Rahmen des Fall-Managements und registrierte 1287 Erst- und Folgeberatungen im Jahr 2022.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der roten Ampel im internen System von Pro Dem, welche für allein lebende Menschen mit Demenz steht. Die steigende Zahl solcher Fälle wird von Helms als besorgniserregend hervorgehoben. Sie machte auch auf die verstärkten Auswirkungen des Fachkräftemangels in der Pflege aufmerksam sowie auf die Schwierigkeiten, freie Betten in Pflegeheimen zu finden.
Helms betonte, dass es entscheidend sei, pflegende Angehörige zu stabilisieren und zu stärken, um Probleme zu vermeiden. Sie sprach sich für die Schaffung einer solitären Kurzzeitpflege im Landkreis aus, die Angehörigen ermöglichen würde, Urlaub zu planen und dennoch für die Pflegebedürftigen da zu sein. Die Unterstützung für Menschen, die durchs Raster fallen, wurde ebenfalls angesprochen, wie beispielsweise ein Herren, der aufgrund langer Fußnägel barfuß angetroffen wurde, da er nicht mehr alleine zur Fußpflege gehen konnte.