Der Kreistag des Landkreises Grafschaft Bentheim hat in seiner letzten Sitzung einstimmig beschlossen, ab 2025 die Gelbe Tonne als Ersatz für den Gelben Sack einzuführen. Dieser Schritt erfolgt in enger Abstimmung mit den Abfallwirtschaftsbetrieben (AWB) des Landkreises, die Gespräche mit dem dualen Systemunternehmen führen werden. Sollten keine Einigung erzielt werden, erhält die Verwaltung die Befugnis, ein behältergestütztes 4-wöchentliches Abfuhrsystem festzulegen. Derzeit werden Leichtverpackungen im Landkreis Grafschaft Bentheim alle 14 Tage abgeholt.
Bereits in anderen Regionen wie dem Emsland, der Stadt Osnabrück, Cloppenburg und Vechta wurde auf ein behältergestütztes Abfuhrsystem umgestellt. Im Emsland erfolgt die Sammlung in einer Wertstofftonne, während in den anderen Gebieten eine Verpackungstonne verwendet wird. Die Entscheidung gegen eine Wertstofftonne in Grafschaft Bentheim beruht hauptsächlich auf Kostengründen, da die Erfassung und Verwertung dieser Materialien zusätzliche finanzielle Belastungen für den Kommunalentsorger und die Bürger bedeuten würden.
Des Weiteren müsste bei der Einführung einer Wertstofftonne die vertragliche Bindung zur Verwertung der heizwertreichen Fraktion in der Mechanisch-Biologischen-Abfallbehandlungsanlage (MBA) in Wilsum bis 2030 berücksichtigt werden. Eine Veränderung dieser Fraktion durch die Einführung der Wertstofftonne könnte die Vertragsbedingungen beeinflussen.
Die Entscheidung für die Einführung der Gelben Tonne basiert auch auf den Ergebnissen einer repräsentativen Umfrage unter 600 zufällig ausgewählten Bürgern der Grafschaft Bentheim. Dabei sprachen sich 63 Prozent für die Gelbe Tonne aus, während 14 Prozent die Gelben Säcke bevorzugten und 23 Prozent beide Varianten als gleichwertig betrachteten. Die Umfrage wurde vom Marktforschungsunternehmen LQM aus Mainz durchgeführt.