Die Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen soll laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung bis zum Jahr 2040 schrumpfen. Besonders betroffen ist der Landkreis Höxter, der auf einer Karte tiefrot markiert ist. Ein Rückgang der Einwohnerzahl um knapp 10 Prozent wird für diesen Kreis prognostiziert. Im Gegensatz dazu verzeichnen größere Städte wie Köln einen Zuwachs an Einwohnern, während ländliche Gebiete an Bevölkerung verlieren.
Der Landrat des Kreises Höxter, Michael Stickeln, zeigt sich trotz der Prognose optimistisch. Er erklärt, dass in den letzten zehn Jahren die Bevölkerungszahl im Kreis relativ stabil geblieben ist, obwohl die statistischen Prognosen einen Rückgang vorhergesagt haben. Stickeln verweist auf die positiven Lebensbedingungen im ländlichen Raum und betont, dass die Digitalisierung flexible Arbeitsmodelle und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglicht.
Die Bertelsmann Stiftung führt in ihrer Studie an, dass Ballungsgebiete und größere Städte aufgrund ihrer Attraktivität für die Wirtschaft und besseren Infrastruktur mehr Arbeitskräfte anziehen, während strukturschwache ländliche Gebiete unter Bevölkerungsrückgang leiden. Stickeln widerspricht dieser Aussage und beruft sich auf eine Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung, die eine Suburbanisierung beobachtet, bei der ländliche Gebiete und kleinere Städte Zuwachs verzeichnen.
Die Vorausberechnung der Bertelsmann Stiftung weist darauf hin, dass lokale Vorausberechnungen oft das regionale Umfeld nicht berücksichtigen und es zu strukturellen Umverteilungen innerhalb der Kommunen kommen kann. Diese Daten sind für die Kreise und Kommunen von großer Bedeutung, da sie die Planung der Infrastruktur beeinflussen. Es wird erwartet, dass der Anteil der über 65-Jährigen in der Bevölkerung erheblich steigen wird, sodass Angebote und Einrichtungen für ältere Menschen entsprechend ausgebaut werden müssen.