Die Abfallsituation im Rheingau-Taunus-Kreis ist durch eine besondere Zweiteilung gekennzeichnet. Während im Untertaunus der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft (EAW) des Kreises für die Abfallentsorgung zuständig ist, übernimmt im Rheingau ein Zweckverband der sieben Kommunen diese Aufgabe. Der Abfallverband Rheingau (AVR) wurde bereits 1969 gegründet und gilt als frühes Beispiel für eine gut funktionierende interkommunale Zusammenarbeit, die die Zeit und eine Gebietsreform überdauert hat.
Der AVR kann bisher auf eine positive Bilanz verweisen, da er keine Schulden angehäuft hat, geringe Gebühren für die Bürger verlangt und über eine effiziente Verwaltung durch nebenamtliche Mitarbeiter verfügt. Diese Struktur hat es dem Verband ermöglicht, über Jahre hinweg erfolgreich zu agieren und die Abfallentsorgung im Rheingau reibungslos zu organisieren. Die Stabilität und Effizienz des AVR haben es zu einem wichtigen Akteur in der regionalen Müllentsorgung gemacht.
Trotz der bisherigen Erfolge des Abfallverbandes droht nun seine Auflösung, was eine Umstrukturierung der Abfallentsorgung im Rheingau-Taunus-Kreis zur Folge haben könnte. Diese potenzielle Veränderung wirft Fragen über die zukünftige Organisation und Kosten der Müllentsorgung in der Region auf. Die Bürger und Gemeinden im Rheingau sollten sich daher auf mögliche Veränderungen vorbereiten und sich aktiv an der Diskussion über die Zukunft der Abfallentsorgung beteiligen.