Das Schleusentor unterhalb der alten Mainbrücke in Würzburg hat 70 Jahre lang seinen Dienst zuverlässig verrichtet, täglich enorme Wassermengen zurückgehalten. Nun steht ein wichtiger Wechsel an: Ein neues Unterhaupttor mit zwei Flügeln muss errichtet und in Betrieb genommen werden – und das innerhalb einer äußerst knappen Frist von 17 Tagen bis zum 26. April. Jan Gallas, Baubevollmächtigter bei der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes in Würzburg, trägt die Verantwortung für diese Mammutaufgabe.
Die Zeitvorgabe ist von großer Bedeutung, da Verzögerungen bei der Installation des neuen Tores nicht einfach aufgeholt werden können. Schifffahrtsunternehmen planen ihre Routen im Vorfeld und sind auf eine reibungslose Funktionsfähigkeit der Schleusen angewiesen. Jan Gallas sieht sich mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert, darunter nicht zuletzt den unerbittlichen Zeitdruck. Jede Schraube muss am richtigen Platz sitzen, damit das Bauprojekt termingerecht abgeschlossen werden kann.
Besondere Schwierigkeiten ergeben sich durch die Eigenheiten der Würzburger Schleuse, die sich von anderen Schleusen entlang des Mains unterscheiden. Ein Detail, das die Arbeit erschwert, ist die ungewöhnliche Bauweise des Schleusentors, das ein speziell erhöhtes Drehsegment aufweist. Solche Unterschiede erfordern Anpassungen, die nicht nur kostspielig, sondern auch zeitaufwändig sind. Dennoch sind solche Herausforderungen entscheidend für die langfristige Planung und Standardisierung von Schleusenbauten in der Zukunft.
Um die Installation des neuen Tores zu ermöglichen, waren bereits präzise logistische Maßnahmen erforderlich. Ein 250-Tonnen-Mobilkran musste millimetergenau über schmale Straßen auf das Schleusengelände gebracht werden. Nach Abschluss der Arbeiten wird der Kran rückwärts über die enge Zufahrt zurückgeführt, um Beschädigungen an Bäumen zu vermeiden. Diese präzise Arbeit verdeutlicht die Komplexität und Sorgfalt, die bei der Durchführung eines solchen Großprojekts erforderlich sind.