Die geplante Erweiterung des Landratsamtes im Bereich Glärnisch-, Albrecht- und Zeppelinstraße im Bodenseekreis wird vorerst aufgrund finanzieller Engpässe zunächst nicht umgesetzt. Der Landrat Luca Prayon bestätigte diese Entscheidung im Rahmen eines Pressegesprächs zum Haushaltsplan für das Jahr 2024. Ebenso wird die Südumfahrung Markdorf vorerst nicht realisiert, da weiterhin Umplanungen erforderlich sind und Bauarbeiten im Jahr 2024 nicht stattfinden werden. Im Kreishaushalt für 2024 besteht bereits ein Defizit von etwa 7,8 Millionen Euro, auch ohne die Umsetzung dieser Großprojekte.
Der Neubau des Landratsamtes hat derzeit keine oberste Priorität, da andere Investitionen wie Schulen und die allgemeine Infrastruktur Vorrang haben. Prayon betonte, dass die finanzielle Situation der nächsten Jahre eine intensive Finanzierung erfordern wird. Ob der Neubau des Landratsamtes in den kommenden Jahren erneut aufgegriffen wird, bleibt offen. Aktuell sind lediglich Planungskosten in Höhe von 300.000 Euro für das Projekt im Jahr 2027 vorgesehen.
Im Kreishaushalt für 2024 wird ein Defizit von rund 7,8 Millionen Euro erwartet, das durch Entnahmen aus der Ergebnisrücklage ausgeglichen wird. Eine geplante Erhöhung der Kreisumlage von 29 auf 30 Prozent könnte Mehreinnahmen von etwa 4,5 Millionen Euro generieren. Die steigenden Personalkosten und Ausgaben im Bereich Soziales tragen ebenfalls zur angespannten Haushaltssituation bei.
Ziel des Kreises ist es, insbesondere die Berufsschulen für die Zukunft zu stärken. Investitionen in Bildung und Infrastruktur, vor allem im Bereich Radwege, sind ebenfalls geplant. Obwohl eine Kreiserhöhung für 2024 vorgesehen ist, wird die Südumfahrung Markdorf vorerst nicht umgesetzt, da weitere Planungsmaßnahmen erforderlich sind und keine Bauarbeiten im kommenden Jahr geplant sind.