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Einsame Senioren: Anstieg bei Wohnungsöffnungen

Ein alarmierender Trend: Grund zur Sorge bei steigenden Notrufen

In Ulm musste die Feuerwehr im vergangenen Jahr insgesamt 388 Menschen aus Notlagen retten, wobei die Feuerwehr trotz eines Rückgangs im Vergleich zum Vorjahr einen bedenklichen Trend feststellt. Immer öfter spielen Einsätze aufgrund von Alterseinsamkeit eine entscheidende Rolle bei den Notrufen. Senioren haben häufig niemanden mehr, den sie um Hilfe bitten können, was sich auch in steigenden Zahlen von Wohnungsöffnungen zeigt.

Die Feuerwehrleute berichten von zunehmenden Einsätzen zur Öffnung von Wohnungen aufgrund von Notfällen, die nicht selten tragisch enden. Es kommt vor, dass Senioren allein in ihrer Wohnung gefunden werden, nachdem sie mehrere Wochen verstorben sind, ohne dass es jemand bemerkt hat. Der stellvertretende Feuerwehrkommandant Reiner Buschow bezeugt, dass diese Art von Einsätzen kontinuierlich zunimmt.

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Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass viele ältere Menschen niemanden mehr haben, den sie in Notlagen um Hilfe bitten können. Die Anzahl von Wohnungsöffnungen in den letzten Jahren ist drastisch angestiegen, wobei Einzelschicksale dahinter vermutet werden. Im vergangenen Jahr konnten 301 Personen erfolgreich aus lebensbedrohlichen Situationen gerettet werden, während 27 Personen leider jede Hilfe zu spät erreichte.

Statistiken belegen, dass eine zunehmende Anzahl älterer Menschen auf sich allein gestellt ist, insbesondere nach dem Verlust eines Partners. Dieser Trend könnte aufgrund des demografischen Wandels andauern, was bedeutet, dass die Gruppe der alleinstehenden Senioren weiter wachsen könnte. Zur Prävention von Vereinsamung engagiert sich das DRK, indem es „aktivierende Hausbesuche“ und Therapiehunde-Teams einführt, um älteren Menschen das Alleinsein im Alter zu erleichtern.

Lebt in Ulm und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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