Im Rahmen des Mordprozesses gegen Andreas B. stand am Montag der Angriff auf eine Mitarbeiterin eines Restaurants in Sulingen im Fokus. Sowohl die 30-jährige Angestellte als auch ihre vermeintlichen Lebensretter sagten vor Gericht aus, dass der Angeklagte versucht haben soll, die Frau mit einem Messer zu töten, nur wenige Stunden nach dem Tod der 17-jährigen Mara-Sophie H. aus Kirchdorf. Möglicherweise war die Frau kein Zufallsopfer, wie aus den Aussagen hervorgeht.
Die Angestellte und ein Teil der Belegschaft waren am Abend des 12. September 2023 gemeinsam auf einem Oktoberfest in Osnabrück. Als die Frau gegen 0.30 Uhr zu ihrem Auto ging und nach ihrem Schlüssel suchte, wurde sie vom Angeklagten überrascht. Laut Anklage hatte Andreas B. bereits in den Tagen zuvor nach einem Opfer Ausschau gehalten, was auf eine gezielte Tat hindeutet.
Die Zeugin beschrieb vor Gericht, wie der Angeklagte ihr mit einem Messer Schnittwunden am Kinn oder Hals zufügte und sie zu Boden fiel, während sie um Hilfe schrie und sich wehrte. Ihre mutige Gegenwehr und die Hilferufe alarmierten Jugendliche auf der Restaurantterrasse, die daraufhin eingriffen und den Täter letztendlich mit einem entscheidenden Hinweis zur Flucht hinderten.
Der Vorsitzende Richter lobte die Zivilcourage der Helfer, die der schwer verletzten Frau zur Seite eilten. Die Tat hinterließ tiefe seelische Wunden bei der 30-Jährigen, die auch nach dem Vorfall unter Angstzuständen und einem ständigen Gefühl der Unsicherheit leidet. Die Helfer erhielten Anerkennung für ihren mutigen Einsatz und wurden vom Gericht als Vorbilder in Sachen Zivilcourage gewürdigt.