Es ist die Rede von Züchtigungen, Dämonen, Lichtwesen, psychischem Druck, Drogenkonsum und vielem mehr in einer Wohngemeinschaft nahe Schweinfurt. Ein Prozess um Vergewaltigung und gefährliche Körperverletzung hat begonnen, bei dem ein 42-jähriger Mann angeklagt ist, seine frühere Partnerin im vergangenen Mai brutal misshandelt zu haben. Die Frau erlitt Prellungen, Hämatome und Schwellungen durch Schläge, Tritte und Würgen. Drei Bewusstlosigkeiten wurden der Anklage zufolge durchgeführt, um angebliche Dämonen auszutreiben.
Die Staatsanwältin beschrieb den Angeklagten als „geistigen Führer“ der Gemeinschaft, in der Drogen wie Kokain und LSD konsumiert wurden, um Mitglieder von „Parasiten“ zu befreien oder Fehlverhalten zu erkennen. Körperliche Züchtigungen und sexuelle Handlungen sollen Teil der Methoden des Angeklagten gewesen sein. Trotz des Prozessauftakts mit zahlreichen Anhängern des Angeklagten, die den Gerichtssaal betreten wollten, beteuerte einer der Verteidiger, dass die Gruppe nicht wie eine Sekte agiere.
Die Wohngemeinschaft, in der ein bis zwei Dutzend Menschen leben, soll Menschen auf ihrem Weg der Heilung und des Wachstums unterstützen, wobei die genauen Methoden unklar sind. Der Sektenbeauftragte der evangelischen Kirche beschrieb die Gruppe als autoritär und berichtete von Verlust der Intimsphäre, stundenlangen Tribunalen und autoritärem Führungsstil. Die Polizei hat die Gruppe bereits im Fokus, da gegen Gemeinschaftsmitglieder psychischer Druck ausgeübt wurde, um Verhaltensweisen zu beeinflussen, jedoch ohne strafrechtliche Relevanz.
Der Prozess wird am nächsten Dienstag fortgesetzt.