Tattoos können nicht nur ästhetisch ansprechend sein, sondern auch eine sehr persönliche Geschichte erzählen. Dies zeigt die Ausstellung „Überwunden: Tattoos auf Narben der Vergangenheit“ im Krankenhaus-Museum am Klinikum Bremen-Ost. Die Ausstellung präsentiert die Erfahrungen von Personen, die in der Vergangenheit selbstverletzendes Verhalten zeigten und sich nun mit Hilfe von Tattoos einen Neuanfang ermöglichen.
Die Ausstellung zeigt eindrucksvoll, wie Tätowierungen nicht nur Narben verdecken, sondern auch als Symbol für Heilung und Neuanfang dienen. Die Betroffenen, darunter Personen wie Franzi und Michael, haben durch die Kunst des Tätowierens eine Möglichkeit gefunden, ihre Vergangenheit zu verarbeiten und sichtbar zu überwinden. Die Tätowierungen erzählen dabei individuelle Geschichten und stehen für den Mut, sich seinen eigenen Schwierigkeiten zu stellen.
Die Ausstellung enthält neben beeindruckenden Bildern und Videos von Tätowierungen auch informative Elemente, die über selbstverletzendes Verhalten aufklären. Sie bietet einen sensiblen Einblick in die Hintergründe und Auslöser von Selbstverletzungen, um das Thema zu enttabuisieren und Verständnis zu schaffen. Durch die authentischen Geschichten der Betroffenen wird deutlich, wie wichtig professionelle Unterstützung und ein konstruktiver Umgang mit dem Leidensweg sind, um Heilung und einen Neuanfang zu finden.
Die Ausstellung „Überwunden“ im Krankenhaus-Museum ist nicht nur eine künstlerische Inszenierung von Tattoos, sondern auch eine wichtige Plattform, um das Thema der Selbstverletzung in der Öffentlichkeit zu diskutieren. Sie zeigt, dass Tattoos mehr sein können als nur künstlerische Körperbemalung – sie können auch ein Weg sein, um Vergangenes zu überwinden und sich selbst neu zu definieren. Besucher der Ausstellung haben die Möglichkeit, sich mit den oft tabuisierten Themen Selbstverletzung und Heilung auseinanderzusetzen und Verständnis für Betroffene zu entwickeln.