Christian Wück ist der neue Bundestrainer der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft. Der 51-Jährige, der seit 2011 in unterschiedlichen Funktionen für den DFB tätig ist, wurde bei einer Pressekonferenz am DFB-Campus in Frankfurt am Main offiziell vorgestellt. Wück, der zuvor die U17-Junioren trainierte, wird die Mannschaft nun auf dem Weg zur Europameisterschaft im Juli in der Schweiz vorbereiten.

Wücks erstes Pflichtspiel als Trainer fand kürzlich statt, als die deutsche Elf im Nations-League-Auftaktspiel gegen die Niederlande mit 2:2 unentschieden spielte. Seinen Eindruck von der Mannschaft beschreibt er als gemischt. Er äußerte Unzufriedenheit über die Leistung und kritisierte, dass seine Spielerinnen in entscheidenden Momenten „viel zu lasch“ agierten. Obgleich das Team einige Fortschritte zeigte, räumte Mittelfeldspielerin Sjoeke Nüsken einige Abstimmungsprobleme in der Defensive ein.

Vorbereitung auf Österreich

Das nächste Spiel der deutschen Frauen findet am Dienstag gegen Österreich im Nürnberger Max-Morlock-Stadion statt. Wück fordert eine defensive Steigerung im Vergleich zum Spiel gegen die Niederlande. Österreich konnte sein erstes Spiel der Nations League gegen Schottland mit 1:0 gewinnen, was die Aufgabe für das deutsche Team nicht leichter macht. Wück kritisierte insbesondere die passive Haltung seiner Abwehr, die zu Gegentoren führte.

Kapitänin Giulia Gwinn muss sich dabei noch steigern, da sie beim 2:2 die Torschützin Lineth Beerensteyn übersehen hatte. Eine bessere Zuordnung in der Defensive und mehr Präsenz im Sechzehner sind dringend notwendig, um gegen Österreich erfolgreich zu sein. Die Offensive hingegen zeigt sich vielversprechend: Klara Bühl und Jule Brand leisteten wertvolle Assists, mit Bühl, die das 1:1 durch Lea Schüller vorbereitete, als besonders hervorzuheben.

Der Weg zum Erfolg

In seiner neuen Rolle verfolgt Wück das Ziel, die „Höhen und Tiefen“ seines Teams zu verbessern. Unterstützt wird er dabei von den erfahrenen Assistenztrainerinnen Maren Meinert und Saskia Bartusiak, die sich spezialisiert haben: Meinert kümmert sich um die Offensive, während Bartusiak die Defensive trainiert. Beide Trainerinnen bringen viel Erfahrung mit, wobei Meinert eine Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2000 errang und Bartusiak sowohl Gold als auch Bronze bei den Olympischen Spielen gewann.

DFB-Präsident Bend Neuendorf lobte Wücks Fähigkeit, Teams zu formen und Persönlichkeiten zu entwickeln. Während Wück bereits mit der U17-Nationalmannschaft 2023 die Weltmeisterschaft in Indonesien gewonnen hat, betont er, dass die individuelle Qualität der Spielerinnen im Fokus stehe, um die Zukunft des Teams optimal zu gestalten.

Die Qualifikation für die Europameisterschaft 2025 beginnt im April 2024 mit Spielen in Österreich und gegen Island. Zudem bewirbt sich der DFB gemeinsam mit Belgien und den Niederlanden um die Ausrichtung der Frauen-Weltmeisterschaft 2027. Die Entscheidung darüber fällt am 17. Mai beim FIFA-Kongress in Bangkok.