Heute, am 23. Februar 2025, findet die mit Spannung erwartete Bundestagswahl in Deutschland statt. Ursprünglich sollte der Wahltermin am 28. September 2025 liegen, jedoch wurde er aufgrund des Zerbruchs der Ampel-Koalition vorgezogen. Bundeskanzler Olaf Scholz stellte am 11. Dezember 2024 die Vertrauensfrage und verlor diese, woraufhin Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Bundestag auflöste. Bei dieser Wahl haben die Bürger die Möglichkeit, die Zusammensetzung des 21. Deutschen Bundestags zu bestimmen.

Im Vorfeld der Wahl sind die Rahmenbedingungen durch eine bedeutende Wahlrechtsreform gekennzeichnet. Ziel der Reform, die im Juni 2023 in Kraft trat, ist eine Verkleinerung des Bundestages auf 630 Abgeordnete. Dies stellt eine drastische Reduzierung dar, da das Parlament zuvor 736 Sitze innehatte. Die Anzahl der Wahlkreise bleibt nichtsdestotrotz bei 299, und die proportionale Sitzverteilung erfolgt ausschließlich nach den Zweitstimmen der Wähler.

Kandidaten und Wahlberechtigte

Insgesamt sind 59,2 Millionen Menschen wahlberechtigt. Der Wahlkampf gestaltet sich als unberechenbar und bietet mit fünf Kanzlerkandidaten eine vielfältige Auswahl. Die Kandidaten sind:

  • SPD: Olaf Scholz
  • CDU/CSU: Friedrich Merz
  • Bündnis 90/Die Grünen: Robert Habeck
  • AfD: Alice Weidel
  • Bündnis Sahra Wagenknecht: Sahra Wagenknecht
  • FDP: Christian Lindner (Spitzenkandidat, kein Kanzlerkandidat)
  • Die Linke: Jan van Aken & Heidi Reichinnek (Doppelspitze)

Rund 2,3 Millionen Erstwähler, was 3,9% der Wahlberechtigten entspricht, dürfen ebenfalls ihre Stimme abgeben. Jeder Wähler hat zwei Stimmen: Die Erststimme für einen Direktkandidaten und die Zweitstimme für die Landesliste einer Partei.

Wahlablauf und Neuerungen

Briefwahlunterlagen können seit dem 27. Dezember 2024 beantragt werden, der Antragsschluss war am 21. Februar um 15 Uhr. Die Wahllokale sind am Wahltag von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Wähler müssen einen gültigen Personalausweis oder Reisepass vorlegen, um ihre Stimme abgeben zu können.

Zur Wahl haben sich 41 Parteien angemeldet, darunter 18 in Nordrhein-Westfalen und 18 in Berlin. Die TV-Duelle, die am 9. Februar beginnen, bilden einen wichtigen Bestandteil des Wahlkampfes, da sie den Wählern die Möglichkeit bieten, die Kanzlerkandidaten direkt zu vergleichen.

Die erste Prognose der Wahlergebnisse wird am 23. Februar um 18 Uhr veröffentlicht, gefolgt von Hochrechnungen, die die Wahlresultate zeitnah veranschaulichen.

Mit der neuen Regelung fallen die Überhang- und Ausgleichsmandate weg, und die bestehende Fünf-Prozent-Hürde bleibt vorerst erhalten, bis eine gesetzliche Regelung zur Koordination kooperierender Parteien geschaffen wird. Diese Wahl wird somit nicht nur über die politische Zukunft Deutschlands entscheiden, sondern auch über die Auswirkungen der jüngsten Wahlrechtsreform.

Thüringer Allgemeine berichtet, dass diese Wahlen wegweisend sind für die künftige politische Landschaft, während die Bundestag auf die grundlegenden Änderungen im Wahlrecht hinweist.