In Berlin hat der Bär nicht nur eine symbolische Bedeutung, sondern er ist auch ein prägender Teil des Stadtbildes. Der Bär, der seit 1280 als Wappentier in offiziellen Dokumenten und Fahnen eingesetzt wird, ist omnipräsent – inklusive lebender Exemplare im Zoo und im Tierpark. Der Ursprung des Stadt- und Wappennamens „Berlin“ ist umstritten. Eine Theorie führt ihn auf das slawische Wort „br ’lo“, das „Sumpf“ bedeutet, zurück. Ein weiterer Bezugspunkt ist Albrecht der Bär, der Markgraf von Brandenburg, der eng mit der Stadtgründung verbunden ist. Die zahlreichen künstlerischen Darstellungen von Bären in Berlin umfassen über hundert Skulpturen, wodurch das Tier die kulturelle und künstlerische Identität der Stadt maßgeblich prägt, wie rbb24 berichtet.
Besonders auffällig sind einige bekannte Werke, die in der Stadt zu finden sind. Dazu zählen unter anderem die Skulptur „Bär“ von Renée Sintenis (1956), die als Modell für die Berlinale-Trophäen diente, sowie der „Bronzebär“ von Birgit Horota (1965/66) am Humannplatz, der insbesondere bei Kindern beliebt ist. Weitere Werke wie der relaxed wirkende „Bär“ von Nikolaus Bode (1987) oder der introvertierte „Eisbär“ von Stephan Horota (2004) zeigen die Vielfalt künstlerischer Ansätze. Diese Skulpturen stehen als Symbole für die vielschichtige Natur des Bären: Vom verspielten Wesen bis hin zum impressionistischen Abbild eines erschöpften Tieres.
Kunst im öffentlichen Raum
Skulpturen wie die Bärenplastik von Renée Sintenis begrüßen Besucher an der Autobahn nach Berlin-Zehlendorf, während der „Große Lastenbär“ (2021) von Stefan Rink im Prenzlauer Berg zu entdecken ist. Diese verschiedenen Darstellungen sind nicht nur Teil der Berliner Identität, sondern auch Ausdruck der historischen Evolution der Kunst im öffentlichen Raum. Über die Jahrhunderte hinweg fanden Tiere in der Kunst ihren Platz, beginnend von der Höhlenmalerei bis hin zu modernen Interpretationen, wie die zahlreichen Tierskulpturen in der aktuellen Berliner Kunstszene zeigen, so rbb24.
Einen besonderen kulturellen Kontext erfährt der Bär durch die Bronzeskulptur „Berliner Bär“, gefertigt von Arnold Schlick. Diese 1,75 Meter hohe Statue steht auf den Hinterläufen und bringt eine bemerkenswerte Präsenz in den öffentlichen Raum. Einweihung fand im April 1963 statt, auch wenn der politische Beschluss bereits 1960/61 gefasst wurde. Die Statue erinnert an die Teilung Berlins von 1961 bis 1989 und symbolisiert die enge Verbindung zwischen Münster und Berlin, wobei Schlick Mitglied der Künstlergemeinschaft „Schanze“ war, die viele Tierplastiken schuf. Die Auseinandersetzungen über die Ausführung der Plastik und deren weniger aggressive Darstellung sind bemerkenswerte Facetten dieser Geschichte, die in den Jahren nach ihrer Einweihung entstanden sind, wie stadt-muenster.de erläutert.
Die kulturelle Bedeutung des Bären
In Berlin nimmt der Bär also einen zentralen Platz im öffentlichen Raum ein, der sowohl künstlerisch als auch symbolisch ausgeprägt ist. Mit über hundert Skulpturen und vielfältigen Darstellungen in verschiedenen Kontexten ist der Bär nicht nur ein tierisches Motiv, sondern ein integrierter Teil der Berliner Identität. Diese Wertschätzung zieht sich durch die Stadt und eröffnet sowohl den Bewohnern als auch Touristen neue Perspektiven auf die Kunst im urbanen Raum.
Insgesamt zeigt die reichhaltige Geschichte, die sich um den Bären in Berlin und Münster entfaltet hat, wie eng Kunst, Kultur und eine Stadtidentität miteinander verwoben sind.