In der Formel 1 zu Beginn der Saison 2025 rückt das Thema der biegbaren Flügel, auch bekannt als Flexi-Wings, erneut in den Fokus. Diese Technologie war bereits im Vorfeld von heftigen Diskussionen geprägt, insbesondere über die Nutzung der Flexi-Wings durch Teams wie McLaren und Mercedes. Red Bull hatte wiederholt gegen die in der Grauzone agierenden Konkurrenten protestiert, da diese auf Geraden bei hohen Geschwindigkeiten signifikante Vorteile für sich beanspruchen konnten. Obwohl die FIA zunächst keine Veränderungen der Regeln erließ und die Flügel den Belastungstests standhielten, beschloss die Formel-1-Kommission nach einem Treffen in London, schärfere Tests einzuführen. Ab dem Großen Preis von Spanien, der Ende Mai und Anfang Juni stattfinden wird, sollen neue, strengere Durchbiegungstests für den Frontflügel gelten, während bereits für die Heckflügel zu Saisonbeginn neue Kontrollen in Kraft treten werden. Die genauen Gründe, warum die Frontflügel-Tests erst im Laufe der Saison verschärft werden, bleiben unklar. Vermutet wird, dass Teams ausreichend Zeit erhalten sollen, ihre Flügel an die neuen Vorgaben anzupassen, um einen sofortigen Verlust von Winterentwicklungen zu vermeiden.

Red Bulls Teamchef Christian Horner hat seine Unterstützung für die neuen Maßnahmen der FIA bekundet, jedoch gleichzeitig die Zeitplanung für die Umsetzung der strengeren Frontflügel-Tests in Frage gestellt. Der Zeitplan sieht vor, dass die Regeln erst ab dem neunten Rennen der Saison, dem Großen Preis von Spanien, in Kraft treten, was Horner verwundert. Laut Horner könnte die gestaffelte Einführung die Ressourcenverwaltung der Teams komplizieren und zudem die Performance zu Beginn der Saison negativ beeinflussen. Ferrari-Teamchef Fred Vasseur erhebte ähnlich Bedenken und betonte die Bedeutung von Klarheit in den Regelungen, um Entwicklung und Planung zu erleichtern.

Die technische Debatte

Die Diskussion über Flexi-Wings hatte bereits gegen Ende der letzten Saison an Intensität gewonnen. Während Red Bull und Ferrari Bedenken gegen die Handhabung dieser Technologien äußerten, beantragte die FIA zunächst keine Verschärfungen der Testverfahren. Trotz dieser Entscheidung blieb die Debatte über den Winter hinweg bestehen, was darauf deutet, dass Teams, die bisher die Biegsamkeit ihrer Flügel nicht ausgereizt hatten, Entwicklungen in diese Richtung einplanen. Die neuen Testverfahren sollen dabei den Spielraum für die Biegsamkeit verringern, allerdings nicht die Belastung erhöhen. Bis 2025 darf ein Flügel maximal 15 Millimeter verbiegen, dieser Wert soll jedoch auf 10 Millimeter reduziert werden.

Zusätzlich hat die FIA angekündigt, dass die überarbeiteten Kontrollen für die Heckflügel bereits beim anstehenden Großen Preis in Australien in Kraft treten werden. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, unerwünschte aerodynamische Effekte, die als ‚Mini-DRS‘ bekannt sind, zu verhindern. Berichte von The Race und Autoracer bestätigen, dass die FIA entschlossen ist, der Problematik der Flexi-Wings aktiv entgegenzuwirken. Auch wenn ein vollständiges Verbot aufgrund physikalischer Kräfte nicht möglich ist, sollen die neuen Vorschriften mehr Transparenz und Gerechtigkeit im Wettbewerb schaffen.