Die politischen Umfragen in Deutschland weisen auf eine mögliche Neuauflage der Großen Koalition (GroKo) nach der Bundestagswahl hin. Ein Kanzler Friedrich Merz könnte Olaf Scholz den Weg für Boris Pistorius ebnen. Die beiden werden als potenzielles „Superduo“ beschrieben, das notwendig ist, um einen grundlegenden Kurswechsel in der Außenpolitik zu vollziehen. Merz, der bedeutende praktische Erfahrungen in der Wirtschaft mitbringt, und Pistorius, der zuvor Innenminister in Niedersachsen und zuletzt Verteidigungsminister war, könnten gemeinsam verschiedene Ämter übernehmen, darunter das des Innen- oder Außenministers. Dies würde die Europa- und Sicherheitspolitik in den Mittelpunkt rücken, insbesondere in Anbetracht der geopolitischen Spannungen mit konfrontativen Akteuren wie Wladimir Putin und Donald Trump.

Auf der Münchner Sicherheitskonferenz, die kürzlich stattfand, betonte Merz die Notwendigkeit einer europäischen Antwort auf die sich entwickelnden Herausforderungen der globalen Sicherheit. Wie [Zeit] berichtet, wird US-Vizepräsident J. D. Vance auf der Konferenz eine konfrontative Rede halten. Merz warnte davor, dass Trump und Putin möglicherweise einen Deal auf Kosten der Europäer aushandeln könnten und forderte eine klare Solidarität mit der Ukraine. Er stellte klar, dass die Sicherheitskonferenz 2025 langfristige Folgen für die US-Sicherheitspolitik haben wird.

Kurswechsel und europäische Verteidigung

Merz kritisierte die Außenpolitik unter Annalena Baerbock als unzureichend und plädierte für einen stärkeren Fokus auf europäische Verteidigungsstrategien. In den bevorstehenden Gesprächen mit den USA und Russland wird ein gemeinsames europäisches Standpunkt etabliert, bevor die Verhandlungen mit Russland aufgenommen werden. Bundeskanzler Olaf Scholz, der ebenfalls auf der Sicherheitskonferenz sprach, wies entschieden auf die Notwendigkeit hin, einen „Diktatfrieden“ zu vermeiden und betonte die Bedeutung einer klaren europäischen Haltung zur Ukraine.

Die Positionierung der NATO und die Ausrichtung der US-Streitkräfte auf den Indopazifik war ein weiteres zentrales Thema, das Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius aufbrachte. Der neue US-Verteidigungsminister Pete Hegseth sieht die NATO als wichtig an, plant jedoch eine Verlagerung der US-Kapazitäten in den Indopazifik. Dies zeigt die dringende Notwendigkeit einer kohärenten europäischen Verteidigungsstrategie, um den Herausforderungen der gegenwärtigen geopolitischen Lage zu begegnen. Schlüsselfiguren wie Merz und Pistorius könnten in einer künftigen Regierung eine entscheidende Rolle spielen, um diese Strategien effektiv zu gestalten.

Ihr Engagement könnte dazu beitragen, den Kurs der deutschen Außenpolitik in einem zunehmend unübersichtlichen internationalen Umfeld zu bestimmen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie sich die politischen Karten mischen und welche Rolle dieses „Superduo“ letztlich spielen wird.

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